Ökumenischer Pilgerpass für Rödermark vorgestellt Wöchentliche Andachten locken freitags in die Weidenkirche

Die Fürbitten wurden beim ökumenischen Pfingstgottesdienst von allen sechs Geistlichen vorgetragen. Foto: Ziesecke

Rödermark (chz) – Der zehnte Geburtstag der von allen Rödermärker Kirchen- und Pfarrgemeinden genutzten Weidenkirche an der Rodau wird zwar im Juli in einer der wöchentlichen Abendandachten freitags erst gebührlich gefeiert. Doch am Pfingstmontag nutzten auch die Pfarrer Carsten Fleckenstein, Klaus Gaebler, Elmar Jung und Oliver Mattes gemeinsam mit Pastor Jens Bertram und Diakon Eberhard Utz den ökumenischen Pfingstgottesdienst, um den „Müttern“ und „Vätern“ dieses grünen Gotteshauses und vor allem dem ständig daran arbeitenden Weidenkirchteam für dieses Geschenk zu danken. Mit dem eigens dazu komponierten Lied überraschte die Seligenstädterin Ellen Blank die Gottesdienstbesucher. Das Traumwetter und die große Anziehungskraft dieser Kirche hatte wohl noch mehr Menschen aus allen Ortsteilen und allen Kirchen- und Pfarrgemeinden zum Festgottesdienst gelockt als bisher: 350 bis 400 Besucher drängten sich unterm Weidengewölbe und – teilweise auf Bänken, manche auf Decken – darum herum. Drinnen und draußen luden Rödermarks Geistliche, vom Posaunenchor der Petrusgemeinde musikalisch begleitet, zum Segen mit einem frischen Wasserkreuz in die offene Hand jedes Gottesdienstbesuchers ein. Dass Fürbitten, Predigt oder Segen immer wieder mal von den direkt vorbeifahrenden Zügen der Dreieichbahn unterbrochen wurden, störte niemanden. Der Blütenstaub der Weiden, der wie Konfetti durch die Luft herab wehte, entschädigte für alles. 500 Jahre nach der Reformation standen sich die Pfarrer wie auch die Gottesdienstbesucher rund um die grüne Kirche näher denn je, erst recht beim anschließenden Geburtstagskuchen mit kalten wie warmen Getränke.

Im Gottesdienst stellte Pfarrer Oliver Mattes auch den von Urberachs Kirchenvorsteher Thorsten Müller erarbeiteten ökumenischen Pilgerpass vor: „Pilgern ist Beten mit den Füßen“. Das muss aber nicht auf den großen Pilgerwegen mit Tausenden Anderer geschehen, sondern dazu verlockt auch die eigene Stadt. Mit viel Platz für Fotos, Zeichnungen oder Notizen sind in diesem Heft alle Kirchenräume in ganz Rödermark aufgelistet vom katholischen Kirchenpavillon in Waldacker bis zur Pfarrkirche St. Gallus, vom Gemeindehaus der Freien evangelischen Gemeinde bis zur Petruskirche, dazu Wegekreuze, Stolpersteine, Keltendenkmal und manches mehr, was sich beim Pilgern durch die Ortsteile Rödermarks an religiösen Bezugspunkten entdecken lässt. Termine künden von allen Pfarr- und Gemeindefesten, wo sich der Pilger und die Pilgerin ebenso wie in den Gemeindebüros Stempel für das Neu- oder Wiederentdeckte abholen kann.

Ein großer gemeinsamer Abschlussabend wird am 29. September in der Petrusgemeinde das bis dahin ganz persönlich vollzogene Pilgern abrunden und Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch bieten. Zudem wird es – voraussichtlich am letzten Sonntag in den Sommerferien, also am 13. August, eine gemeinsame Abschlusstour geben – wer möchte, kann dann auf rund 20 Kilometern an allen Pilgerstationen vorbeiwandern. Kontakt und Informationen gibt’s in allen Pfarr- und Gemeindebüros, wo auch wie an vielen weiteren öffentlichen Stellen die ökumenischen Pilgerpässe ausliegen.