Baumkontrolle in Kriftel: 900 von 3.123 Bäumen in den nächsten Jahren gefährdet Unterschiedliche Dringlichkeit

Es gibt aber auch gute Neuigkeiten: Die Magnolien im Ortsgebiet gedeihen prächtig. Bild: Gemeinde Kriftel

Kriftel (red) – Die Gemeinde hat in ihrem Baumkontrollbuch 3.123 Bäume im öffentlichen Bereich erfasst. Jedes Jahr wird eine visuelle Kontrolle sämtlicher Bäume durchgeführt, die abwechselnd im be- laubten und unbelaubten Zustand der Bäume erfolgt. „Die Kontrollen ergeben Maßnahmen mit unterschiedlicher Dringlichkeit“, erläuterte der Erste Beigeordnete Franz Jirasek in der vergangenen Ausschussrunde, in der er einen Bericht über die vergangenen Baumkontrollen und weiteren Maßnahmen vorlegte.

Bei der letzten Kontrolle im Sommer 2022 wurden 2.604 Maßnahmen erfasst. Diese reichen von weiteren Kontrollen über das Entfernen von Totholz bis hin zur Fällung des gesamten Baumes. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem 37 Fällungen hauptsächlich durch die Rußrindenkrankheit verursacht wurden, die sich an Bäumen der Gattung Ahorn rasant verbreitet und gesundheitsschädlich für den Menschen ist, ist die Zahl an Fällungen wieder etwas gesunken. Am Bahnhof wurde ein Nest des Eichen-Prozessionsspinners entdeckt und entfernt.

An allen älteren, natürlich wachsenden Platanen im Ortsgebiet wurden gesondert Massaria-Kontrollen durchgeführt. Die Massaria ist eine Pilzkrankheit, die nur an dieser Baumart auftritt. Bei Nachuntersuchungen wurden an 45 Bäumen Pilzerkrankungen festgestellt. „Die zweifelsfreie Bestimmung kann aber erst erfolgen, sobald Pilzfruchtkörper sichtbar sind. Die Bestimmung wird im Laufe dieses Jahres erneut versucht“, so Jirasek.

Alle Bäume wurden nach ihrer Vitalität benotet: Dabei fiel auf, dass der Anteil junger Bäume im Gemeindegebiet viel zu gering ist und die Benotung im Verhältnis eher schlecht ausfällt. „Dies sind zum Teil die Auswirkungen des Klimawandels, da es immer schwieriger wird, Bäume im stark bebauten Ortsbereich zu etablieren“, so der Erste Beigeordnete. Das Defizit müsse in den nächsten Jahren dringend ausgeglichen werden.

Bei der Verteilung der 15 häufigsten Baumarten sind die ersten drei Arten mit jeweils über 300 Stück vertreten: Am häufigsten vertreten ist die Platane, auf Platz zwei die Hainbuche und auf Platz drei der Feld-ahorn.

Besonders betroffen von der Rußrindenkrankheit sind der Bergahorn und der Feldahorn. Auch der Spitzahorn, mit etwas über 200 Exemplaren fünfthäufigste Art in Kriftel, ist eine weitere Ahorn-Art, die anfällig für die Rußrindenkrankheit ist. Damit sind circa 900 Bäume in der Gemeinde von 3.123 Bäumen in den nächsten Jahren durch die Krankheit gefährdet, dies entspricht ungefähr 34 Prozent des gesamten Baumbestandes in Kriftel.