Main-Äppel-Haus, Regionalverband und Land Hessen im Einsatz für Streuobstwiesen Koordination statt Konkurrenz

Rouven Kötter, Oliver Conz und Gerhard Weinrich wollen ihre Kräfte für den Erhalt der Streuobstwiesen bündeln.

Seckbach (red) – Die Streuobstakteure der Region waren irritiert: Nachdem der Regionalverband Frankfurt Rhein-Main gemeinsam mit dem Main-Äppel-Haus auf dem Frankfurter Lohrberg das „Regionale Streuobstzentrum“ gegründet hat, verkündete das Land Hessen wenige Monate später die Gründung des „Hessischen Streuobstzentrums“, wenige Kilometer entfernt. Der Eindruck entstand, dass aneinander vorbei gearbeitet wird, anstatt an einem Strang zu ziehen.

Der Erste Beigeordnete des Regionalverbands Rouven Kötter und Main-Äppel-Haus-Geschäftsführer Gerhard Weinrich betonten damals, dass eine Zusammenarbeit mit dem Land geplant war und diese auch immer noch gewünscht sei. Das gilt bis heute: „Wir wollen Kräfte bündeln, um möglichst viel für die Streuobstwiesen in der Region und in ganz Hessen zu erreichen“, sagt Kötter. „Es ist wichtig, dass wir die engagierten Akteure in diesem Bereich bestmöglich unterstützen. Erhalt und Pflege der Streuobstwiesen werden überwiegend ehrenamtlich getragen. Eine Unterstützung funktioniert nur, wenn alle politischen Ebenen Hand in Hand arbeiten.“

Daher trafen sich Weinrich und Kötter mit dem im Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zuständigen Staatssekretär Oliver Conz. „Wir freuen uns über das Engagement des Regionalverbandes und des Main-Äppel-Hauses“, stellte Conz klar. „Das landesweite Streuobstzentrum ist keine Konkurrenz, sondern auf einer anderen Ebene tätig.“ Gemeinsam erörterten die drei Akteure, wie die Zusammenarbeit aufeinander abgestimmt werden kann. Conz kündigte dabei an, dass das Main-Äppel-Haus in der Hessischen Streuobststrategie für die Pflege eines „Hotspots“ gefördert werden könnte. „Der Berger und der Bischofsheimer Hang wurden zusammen mit den Streuobstwiesen bei Hochstadt als Maßnahmenräume im Programm Hotspot-Streuobstwiese ausgewiesen. Für die Betreuung dieser Gebiete bietet das Land künftig eine Unterstützung. Für den Bereich Frankfurt könnte das Main-Äppel-Haus diese Aufgabe übernehmen und damit auch eine Förderung erhalten.“ Dafür seien allerdings noch Abstimmungsgespräche mit der Stadt Frankfurt nötig.

„Wir freuen uns über dieses Signal des Landes Hessen, auch wenn unsere Zielsetzung eine andere war“, sagte Weinrich. „Wir leisten hier seit vielen Jahrzehnten wertvolle Arbeit für die Streuobstwiesen und die Artenvielfalt. Wir hätten uns dafür seitens des Landes eine feste jährliche, finanzielle Unterstützung gewünscht, so wie es durch den Regionalverband umgesetzt wurde. Wir werden nun die konkreten Förderangebote des Landes im Rahmen der Hessischen Streuobststrategie prüfen und uns darauf bewerben, wenn es Erfolg verspricht.“

Außerdem wurde vereinbart, auf Arbeitsebene die Aufgaben und Angebote der beiden Streuobstzentren aufeinander abzustimmen. „Die Streuobstwiesen prägen unsere Region und unser gesamtes Bundesland. Wir werden weiterhin gemeinsam daran arbeiten, dass sie erhalten bleiben und gepflegt werden“, sicherten Conz, Weinrich und Kötter abschließend zu.