Veränderungsvorschlägen von Experten an die Politik Alternativer Drogen- und Suchtbericht an der UAS vorgestellt

Prof. Heino Stöver (links) und Dr. Bernd Werse stellten ihre Erkenntnisse zur aktuellen Drogenpolitik in Deutschland vor. Foto: Friederike Mannig/Frankfurt UAS

Nordend (red) – Der 5. Alternative Drogen- und Suchtbericht (ADSB) wurde vor Kurzem in der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) vorgestellt. Er will Defizite in der Drogenpolitik identifizieren. Dazu gibt er Empfehlungen für erfolgreiche Maßnahmen. Diese basieren auf Einschätzung von Experten aus der Sucht- und Präventionsforschung sowie der Drogenhilfe.

Auch in diesem Jahr ist dieser im Vorfeld der Veröffentlichung des Drogen- und Suchtberichts der Bundesregierung erschienen. Er enthält wissenschaftlich-fundierte sowie jugend- und verbraucherschutzorientierte Antworten auf aktuelle Herausforderungen der Drogenpolitik der Bundesregierung. Initiatoren sind das Institut für Suchtforschung Frankfurt am Main (ISFF) an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), das Centre for Drug Research (CDR) der Goethe-Universität Frankfurt am Main, akzept - Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik, die Deutsche AIDS-Hilfe sowie das Selbsthilfe-Netzwerk JES Bundesverband.

Konsum in Schach halten

Der Bericht wurde von Prof. Dr. Heino Stöver, Geschäftsführender Direktor des ISFF, und Dr. Bernd Werse, Leiter des CDR, an der Frankfurt UAS vorgestellt. Der komplette ADSB kann unter www.alternativer-drogenbericht.de eingesehen werden. „Wie in den Vorjahren richten sich unsere Forderungen und Anregungen im Alternativen Drogen- und Suchtbericht gegen die eher selektiv einzuordnende Drogenpolitik der Bundesregierung, die sich im Wesentlichen auf illegale Substanzen bezieht. Der von ihr herausgegebene Drogen- und Suchtbericht zeigt deshalb hauptsächlich, wie die Strafverfolgung den Drogenhandel und -konsum vergeblich versucht in Schach zu halten, er zeigt jedoch nicht die Versäumnisse und Reformstaus bei der Regulierung legaler Drogen.

Der ADSB richtet sich mit konkreten Veränderungsvorschlägen von Experten an die Politik und Fachverbände und zeigt Wege zu einer rationalen, evidenzbasierten Drogenpolitik auf“, sagte Stöver. „Es gibt viel zu viele relevante Themen, die von der Drogenpolitik der Bundesregierung teilweise oder komplett vernachlässigt werden. In puncto legaler Drogen ist Deutschland ein Entwicklungsland. Daher wurde es dringend notwendig, diesen Themen mit dem ADSB ein Forum zu bieten“, erklärt Werse.