Lesung aus drei Romanen begeistert im Turmsaal Autoren präsentieren Vielfalt

Einen kurzweiligen Tag der Literatur bereiteten (von links) Mathias Scherer, Thomas Berger, Karina Lotz, Barbara Hennings und Erich Niederdorfer Bild: Faure

Bornheim (jf) – Eine lange Tafel mit Büchern und Almanachen aus einem Verlag war für die Besucher der Lesung im Turmsaal der Evangelischen Kirchengemeinde Frankfurt-Bornheim hergerichtet worden. Karina Lotz hatte im Mai 2015 die Edition Federleicht gegründet und konnte acht Jahre später am Tag für die Literatur ein beachtliches Portfolio aus ihrem Haus anbieten.

Drei jüngst erschienene Romane standen im Mittelpunkt der von Mathias Scherer moderierten Lesung, Scherer gehört ebenfalls zu den Autoren der Edition Federleicht.

Er stellte die Schriftstellerin Barbara Hennings kurz vor. Die gelernte Industriekauffrau studierte Betriebswirtschaft, arbeitete in Banken und entdeckte schließlich das Schreiben für sich. „Außerdem habe ich mich schon immer für Geschichte interessiert“, sagte Hennings. Das merkt man ihrem Roman „Rosa Damàs“ an. Das Buch spielt in der Nachkriegszeit. Es geht um einen wertvollen Diamanten, der seinen Besitzern nicht immer Glück bringt. Dabei spielen Schauplätze in Frankfurt, wie zum Beispiel die Nationalbibliothek, eine Rolle.

Ein etwas seltsamer Archivar ist der Protagonist bei Thomas Berger, der sich bislang eher mit Gedichten, Biografien, Philosophie und Geschichte beschäftigte. Mit „Der fremde Archivar“ legt der studierte Theologe seinen ersten Roman vor. Er handelt von einem Menschen, der darauf bedacht ist, nicht enttäuscht zu werden. Er scheut allzu große Nähe, allzu tiefe Verbindungen, allzu lange Beziehungen. Nur zu seiner Zwillingsschwester Ulrike scheint der Archivar ein besonderes Verhältnis zu haben.

Der dritte Autor ist Erich Niederdorfer. Im Mittelpunkt seines Krimis „Brickegickel“ steht der Hahn. Niederdorfer, im Zuge der Einführung des Euro aus Österreich nach Frankfurt gekommen, ist in der Mainmetropole geblieben und hat sich nach Abschluss seines Berufslebens aufs Schreiben verlegt. Das Rüstzeug holte er sich in einer Autorenschule. Das Ermittlerteam Bruno Hollbein und Jessica Naumann ist im Roman gleich mehreren Hähnen auf der Spur. Auch den ganz kleinen, die seit dem 1. Januar 2022 in Deutschland nicht mehr getötet werden dürfen. Aber vielleicht lässt sich ja in China ein neues Geschäft daraus machen.

Es war ein kurzweiliger Nachmittag mit drei Schreibenden und drei spannenden, völlig unterschiedlichen Geschichten.