Karotten, Eis und Energie Gemeinsame Aktion der IGS Nordend und des Eiscafés Mint

Sinnvolle Aktion, die noch dazu Spaß macht: Adriana Segura de Schweiger (links) reicht Heloise und Charlotte die Spezial-Kreation Karotten-Apfel-Eis. Foto: Faure

Nordend (jf) – Auf den Tischen vor dem Eiscafé liegen große Karotten. Aus rotem Papier und grünen Papierfransen. Sie weisen auf eine besondere Aktion hin: Die Schüler der IGS Nordend veranstalten an diesem Tag einen Carrot Mob. „Ein Carrot Mob ist eine Klimaschutzaktion, bei der jeder etwas davon hat und jeder mitwirken kann“, heißt es im Flugblatt, das die Schüler auf der Berger Straße im Umfeld des Eiscafés verteilen.

19 Jugendliche aus den Stufen neun und zehn der IGS Nordend haben sich im Rahmen ihres Projekts „EnergIGS“ für diesen Carrot Mob entschieden. „Vor etwa einem Jahr begann die Planung“, erzählt Projektleiter und Lehrer Matthias Walter. Zunächst schrieben die Schüler verschiedene Läden im Stadtteil an. Ziel war es, in einer Auktion das Geschäft zu ermitteln, das den höchsten Prozentsatz der Einnahmen, die in einer begrenzten Zeit an einem bestimmten Tag erwirtschaftet werden, re-investiert, um energiesparende Maßnahmen im Laden umzusetzen.

Gewonnen hat das Familienunternehmen de Schweiger, das seit 2010 das Café Mint in der Berger Straße 36 führt: Sie boten an, 200 Prozent der Einnahmen für Energieeffizienz wieder einzusetzen. Der Carrot Mob wurde intensiv und langfristig vorbereitet. Die Jugendlichen übernahmen verschiedene Aufgaben in den Gruppen Leitung, Presse, Grafik, Event Management, Internet. „Alles war kostenneutral, weil wir viel selbst gemacht haben und von Sponsoren unterstützt wurden“, erklärt Matthias Walter.

Vorbereitungen haben Spaß gemacht

Die Jugendlichen haben für diesen Nachmittag auch ein Glücksrad besorgt, eine Zwei-Mann-Band aus den eigenen Reihen sorgt für Aufmerksamkeit. Eiscafé-Chefin Adriana Segura de Schweiger bedient an einem extra Stand auf der Straße, ihr Mann, der Eisspezialist Friedrich Schweiger, hat eine spezielle Kreation, Karotten-Apfel-Eis, entwickelt – damit sind insgesamt 17 Sorten im Angebot. Tochter Katja kümmert sich um die Kunden im und vor dem Café. „Wir legen Wert auf Nachhaltigkeit und beste Zutaten, viele kommen aus der Region“, erklärt Adriana Segura de Schweiger. Die gebürtige Argentinierin hat viele glutenfreie und vegane Sorten im Portfolio, sie hat selbst eine Glutenallergie und weiß, worauf man da achten muss: „Viele Produkte kannte ich schon.“

Köstlichen Kuchen, diverse Schokoladen und fair gehandelten Kaffee können Kunden extra noch im Laden erwerben. Energieberater Gilbert Töteberg, der ebenfalls beim Carrot Mob dabei ist, hat sich mit einigen Schülern bereits Ende März im Eiscafé Mint umgesehen. „Es wurde schon einiges getan, um Energie einzusparen. Aber weitere Verbesserungen sind immer möglich“, sagt er. Man müsse eine Prioritätenliste aufstellen, nach der Aktion sehen, was machbar ist. „Die Vorbereitung des Carrot Mobs hat Spaß gemacht, die einzelnen Gruppen haben gut zusammengepasst“, urteilen Heloise und Charlotte, die in der Leitung mitarbeiteten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. „Die Aktion war durchaus erfolgreich“, verrät Friedrich Schweiger später am Telefon.

Sparsamer Umgang mit Ressourcen

Das macht auch den beteiligten Jugendlichen und Pädagogen Mut. „Es wäre schön, wenn andere Schulen diese Idee aufgreifen würden und ähnliche Aktionen in ihrem Umfeld organisieren könnten“, wünscht sich Heloise. Schließlich haben alle etwas vom sparsamen Umgang mit Ressourcen. Und wenn umgesetzte Verantwortung dann auch noch so gut schmeckt wie im Eiscafé Mint, macht das doppelt Spaß.