Unter dem Motto „You are the World“ nehmen die Kinder an einem der fünf Workshops Film, Holz, Theater, Choreografie oder Musik teil. Dort stellen sie sich die Frage: „Wem gehört die Welt?“, worüber sie sich schon in der Klasse Gedanken gemacht haben. Auch kleine Tafeln haben sie bereits vor der Kulturwoche bunt gestaltet, die im Holz-Kurs zu einem Gesamtkunstwerk zusammengefügt werden, um zu zeigen, wie schön Vielfalt ist.
Erstmals weiterführende Schulen dabei
„Der Umgang mit diesen Themen soll die Kinder zur gesellschaftlichen Teilhabe befähigen“, erklärt Projektleiter Stefan Weiß. Seit 2012 findet die Kinderkulturwoche des Kinderschutzbundes Frankfurt jährlich statt. „Sie soll Kindern und Jugendlichen Raum bieten, ihre Kreativität, ihre künstlerische und kulturelle Bildung zu entwickeln“, sagt Weiß.
Zum ersten Mal waren in diesem Jahr vom 27. bis 31. August auch Schüler von weiterführenden Schulen dabei. Anstelle zur Schule kommen die Kinder eine Woche täglich von 8.30 bis 12.30 Uhr in den Park, um ihren Kurs zu besuchen. „Wir haben es geschafft, die meisten Schüler in ihre Wunsch-Workshops zu bringen. Die konnten sie dieses Jahr erstmals selbst wählen“, erläutert Stefan Weiß, der von den Klassen bisher nur positive Rückmeldungen erhalten hat.
"Boomwhackers" sind das Highlight
Cellistin Cornelia Walther bringt den Dritt- bis Siebtklässlern bei, wie der Umgang mit Instrumenten richtig funktioniert. „Das Highlight für die Kinder sind die Boomwhackers, mit denen sie unterschiedlichste Klänge produzieren können“, sagt die Musikerin. Das findet auch Till: „Der Kurs ist echt schön, denn man lernt Sachen, die man vorher noch nicht kannte.“
Während sich die musikalische Truppe an den Klangkörpern auslebt, werkeln die kunstinteressierten Kinder unter der Leitung von Städelabsolvent Jormar Foth im Holz-Kurs: Sie sägen Holzteile auseinander, leimen und schrauben sie in anderer Form zusammen, sodass ein Riesen-Hampelmann entsteht – der am Ende sogar funktioniert. Einen Raum weiter, bei Matthias Grünewald, wird Theater gespielt. Der Schauspieler und Autor bringt den Teilnehmern bei, in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Er zeigt ihnen auch, worauf beim Schauspielen geachtet werden muss, dass eine deutliche Aussprache wichtig ist.
Ich will nicht: Cola, Fanta, Chips
Gleichzeitig ist ein weiterer Teil der 100 teilnehmenden Kinder damit beschäftigt, mit der Filmstudentin Miriam Kiel einen Film zu drehen, den sich die Schüler in der zusammengewürfelten Gruppe ausgedacht haben. Draußen, vor der Orangerie hallt währenddessen laute Rapmusik aus den Lautsprechern. Eine Bühne ist aufgebaut, auf der ausgelassen getanzt wird.
Anleitungen für die Choreografie geben die Hip-Hopperin Baby-Shoo und Sängerin Aylin. Die Freude ist den Kindern anzusehen, während sie laut rappen: „Ich will nicht: Cola, Fanta, Chips, hey!“ Was die jungen Kreativen aus ihren Kursen mitgenommen haben, präsentieren sie am letzten Tag der Aktion ihren Parallelklassen und Verwandten. Auch ihr gemeinsames Lied „You are the World“ tragen sie vor: Ein verbindendes Element, das den Künstlern sicher in Erinnerung bleibt.