Im vergangenen Oktober verstarb Mitbegründerin Monika Reichenbach und hinterließ eine große Lücke.
„Monika war die Ideengeberin und sie fehlt hier einfach sehr“, sagt Lehr, dem seit vergangenem Jahr Bernd Hasel als Veranstalter zur Seite steht.
Für einen fulminanten Konzertauftakt im Wintergarten des Hotel Artrium am Park sorgt nicht zum ersten Mal das „Hinterland Jazz Orchestra“. „Wir fühlen uns jedes Mal sehr wohl hier“, sagt Bandleader Charly Mutschler. „Das Ambiente ist genauso einmalig wie das Publikum. Toll, ein Teil von Swing und mehr zu sein“.
Mit „Big Spender“ oder „A Night Like This“ schmettert Sängerin Kati Illichmann bereits im ersten Set große Welthits in die Reihen des Publikums.
Die 20-köpfige Bigband weiß etwa mit „Fly Me To The Moon“ oder „You Are The Sunshine Of My Life“ ihrerseits auch instrumental die Luft bei der mittlerweile 115. Swing und mehr Auflage zum vibrieren zu bringen.
Manfred Lehr hat viele treue Wegbegleiter hinter sich. „Es ist der Wahnsinn, wie viele Stammgäste ich mittlerweile begrüßen kann“, freut er sich. Im September 2011 zog die Veranstaltung vom Hügeleck in das Atrium der Firma Controlware in der Waldstraße um, seit der 59. Veranstaltung im Januar 2013 ist der Glaspalast des Hotels nebenan die Heimat von Swing und mehr.
Seit dem Gründungsjahr ist Reinhard Wittke regelmäßiger Gast. „Die Wohnzimmeratmosphäre im Hügeleck war einfach toll und es war endlich mal was los in Dietzenbach“, erinnert er sich. Seit dem zieht ihn die wechselnde Musik und die Atmosphäre immer wieder magisch an. Vom „leckeren Essen und der tollen Musik“ ist auch Elfi Kastern begeistert. „Man lernt hier auch immer nette Leute kennen und kommt ins Gespräch“, sagt die Dreieichenhainerin.
Als Musiker der ersten Stunde ist diesmal auch Sänger Berry Blue mit von der Partie. „Er ist wirklich von Anfang an dabei“, erinnert sich Lehr. Blue brachte zu Beginn immer wieder neue Musiker mit. „Wir haben damals viel improvisiert“, sagt der Offenbacher. Das habe die Jam Session einfach ausgemacht.
Auch spontane Musikwünsche aus dem Publikum hat Blue immer gerne entgegengenommen. „Das hat meinen Musikern nicht immer gefallen“, sagt er lachend. „Wahnsinn, wie sich das im Laufe der Jahre entwickelt hat“.
Mit dem Jazzstandard „Lullaby Of Birdland“ oder dem Swingstück „Bei mir bist du schön“ schlägt Blue mit seinen Musikern zum Teil ruhige Töne an, bevor er den Gästen mit „What A Wonderful World“ einen Stimmgewaltigen Abschluss seiner Zeitreise durch Swing und Jazz beschert.
„Ich hätte niemals gedacht, dass sich das ganze mal so entwickelt“, sagt Lehr, für den ein Ende noch lange nicht in Sicht ist. „Dafür macht es einfach zu viel Spaß“.