Die Sommerwerft lockt Kulturbegeisterte an den Main Liebenswert unangepasst

Den Fabelfisch aus „Drachen des Meeres“ finden vor allem die jungen Besucher toll. Bild: Faure

Ostend/Fechenheim (jf) – An einigen Spielorten wird noch gewerkelt, an anderen laufen bereits Performances: Die „Sommerwerft“, das Internationale Theaterfestival, ist inzwischen an der Weseler Werft im Ostend in vollem Gang. Die Mädchen und Jungen sind auf dem Kulturfreiraum von den bunten Fabelwesen in „Drachen des Meeres“ begeistert, während im Beduinenzelt Tony Riga und Mathias Baumgardt mit Fado brillieren.

Am Eröffnungstag hat die 22. Sommerwerft mit einer Kulturinvasion am Goethedenkmal im Herzen der Stadt auf sich aufmerksam gemacht. „So eine Intervention im Stadtraum kann immer einmal passieren“, schmunzelt Bernhard Bub, 1988 Erfinder und Künstlerischer Leiter des Festivals. Der Motor der Sommerwerft ist das Künstler- und Kulturzentrum des Vereins Protagon an der Orber Straße in Fechenheim. Protagons Kultur- und Produktionszentrum, die Probebühne und Künstlerresidenz ist der Schaffensraum, von dem aus alles organisiert und hergestellt wird, woraus die 17 Tage Sommerwerft entstehen. Mehr als 200 nationale und internationale Künstler und Gruppen sind dieses Mal an der Weseler Werft zu Gast und laden die Besucher zu Theater, Konzerten, Performances, Kino, Kindervorstellungen und „Flowmärkten“ ein. „Allein im Beduinenzelt gibt es mehr als 50 Acts mit Fadogesang, Songwritern, Lyrikerinnen, Bands, Rap, Märchen, Kabarett, elektronischer Musik, Chor, Funk, Blues und Jazz“, informiert Seppl Niemeyer, verantwortlich für das Musikprogramm. Bub weist darauf hin, dass es „noch nie so viele Workshops wie in diesem Jahr“ gibt. Wer möchte, kann einen Theaterclowning-Schnupperkurs machen, in Klängen baden oder sich an Afrobeats versuchen – von Tanz bis Graffiti ist für jeden was dabei. Jede Menge Theateraufführungen für Kinder und Erwachsene auch ein Impro-Theater werden geboten und auch die beliebte Queer-Night ist am Start.

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Tanzperformances, Vorträge und Konzerte – zum Beispiel Jazzrock und Weltmusik von Embryo – kommen nicht zu kurz. Das Programm gibt es unter sommerwerft.de im Internet. Um die 300 Helfer sorgen dafür, dass alles klappt an den 17 Sommerwerfttagen.

Neben den Aufführungen und Aktionen ist für Speisen und Getränke gesorgt. „Wenn man über die Weseler Werft spaziert, durftet es an allen Ecken anders. Verschiedene Sprachen sind zu hören, die Leute sind gut drauf, haben Spaß. Das alles macht die Sommerwerft besonders“, äußert Werkstudentin Fiona Dörr. Die meiste Arbeit muss vor dem Festival erledigt werden, das Wichtigste ist die Finanzierung, die Stadt steuert 200.000 Euro bei, das Land Hessen, der Bund, der Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main und weitere unterstützen das Festival. Oberbürgermeister Mike Josef ist ins Beduinenzelt gekommen und sagt: „Die Sommerwerft schafft eine tolle Atmosphäre am Main und gehört zur Stadt dazu.“ Ein Bekenntnis.

Der Eintritt auf das Gelände ist frei, Spenden sind willkommen.