Schluss mit lustig: Lisbeth eher vom Baum geholt Schutzpatronin der Bernemer Kerb geht in Flammen auf

Sie geht in Flammen auf: Zum Ende der Bernemer Kerb wird die Puppe, die den Namen Lisbeth trägt, unter den Augen der Kerbbesucher verbrannt. Foto: Faure

Bornheim (jf) – Bernemer Mittwoch – traditionell tobte das bunte Treiben in den Gassen des lustigen Dorfes. Für Stimmung sorgte die Band „Mixxed Up“ mit Björn, Angy und Joe auf der Bühne vor dem Stand der Bernemer Kerwe Gesellschaft. Gegen 22 Uhr kam der Trauerzug, geführt und mit Glocke angekündigt von Ortsdiener Dieter Bender, in der Berger Straße vor dem Kerwe-Stand an. Der Sarg war klein, das Gejammer groß. Für die vielen Tränen mussten sogar Duschtücher und Tischdecken herhalten.

Pfarrer Hanskarl Kirchner hielt seine Rede zum Ende der 410. Kerb: „Großer Gott, wird danken dir, dass unsere Kerb wieder friedlich und freundlich abgelaufen ist.“ Allerdings musste die Lisbeth, beim Sturm am Dienstag in gefährliche Schieflage geraten, einen Tag früher vom Baum geholt werden, der anschließend zerlegt wurde.

„Alle Nationen des weltoffenen Bernems haben gemeinsam gefeiert“, referierte der Pfarrer weiter, „Zwist und Neid blieben uns fern. Bernem ist ein Beispiel von Integration, Geben und Nehmen.“ Er dankte der Kerwe Gesellschaft und allen Helfern und Sponsoren. „Mehr Mitglieder und Förderer würden aber der Kerwe Gesellschaft die Arbeit wesentlich erleichtern“, stellte Kirchner fest. „Vermeidet Krieg auf der Welt, lasst Hunger und Not nicht zu. Jeder Mensch hat das Recht, in seiner Heimat ohne Krieg und Not zu leben.

Pfarrer bittet um Fußball-Erfolge

Es muss auf der Welt mehr Gerechtigkeit geben, und Profit muss endlich in den Hintergrund treten.“ Beifall von allen Seiten. Der Pfarrer bat Gott weiter: „Sorge bei den anstehenden Wahlen dafür, dass die Versprechen anschließend auch eingehalten werden.“ Sportlich wurde Kirchner ebenfalls: „Hilf unserem FSV und Grün-Weiß Bornheim zumindest zum Klassenerhalt und gib der Eintracht einen vierten – oder wenigstens sicheren – Platz in der Tabelle.“ Mit einem dreifachen „Baum hoch!“ wurde mit den Fackeln der Sarg entzündet und Lisbeth auf den letzten Weg geschickt. Sicher ist: Zur 411. Kerb im kommenden Jahr wird sie wieder auferstehen.