Sonderausstellung im Museum Schloss Fechenbach Dieburg in Öl oder als Kohlezeichnung

100 Bilder sind im Museum Schloss Fechenbach noch bis zum 16. Juli ausgestellt. Zu sehen sind ausschließlich Werke von Künstlern, die bereits verstorben sind. Foto: Scharkopf

Dieburg (st) – Mit rund 100 Gemälden ist die Ausstellung „Bilder einer Stadt – Dieburger Ansichten im Auge des Betrachters“ bestückt die im Museum Schloss Fechenbach eröffnet wurde.

Ob die Schepp-Allee, die Moret oder der Marktplatz aus verschiedenen Perspektiven – als Aquarell, Kohlezeichnung oder Ölgemälde: Viele Künstler unterschiedlichster Ausbildung und Herkunft haben sich in den vergangenen drei Jahrhunderten mit Motiven aus der Gersprenzstadt befasst. Die neue Sonderausstellung „Bilder einer Stadt – Dieburger Ansichten im Auge des Betrachters“ zeigt Motive aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln.

Werke von 24 Malern sind zu sehen, alle sind bereits verstorben. Der zeitliche Beginn der Präsentation fällt auf eine Stadtansicht von Barthélemy de la Roque um 1750; ein Stich – versehen mit einer Widmung für den regierenden Mainzer Kurfürst-Erzbischof Friedrich Karl von Ostein –, der in Büchern publiziert wurde und so eine gewisse Verbreitung erlangte. Die zeitgenössische Marktplatzansicht eines unbekannten Malers um 1760 schließt sich an – ein Motiv, das in den folgenden Jahren und Jahrhunderten oft kopiert wurde. Anstoß zu der Schau im Museum gab eine Leihgabe des Heimatvereins im Herbst 2015. Seither ziert das von Heinrich Schmitt gemalte Bild mit einem Blick auf Dieburg aus Richtung Westen die Blaufärberstube des Museums, wie Bürgermeister Dr. Werner Thomas am Sonntag in seinem Grußwort an die Gäste erläuterte. Das Museum, das Stadtarchiv, aber auch das Rathaus haben schöne Bilder mit örtlichen Motiven im Fundus und zur Verfügung gestellt.

Auch der Heimatverein steuerte einige bei. Ein Aufruf über die Presse brachte ebenfalls verborgene Schätze ans Licht. 30 bis 40 Gemälde sind Leihgaben von Privatpersonen. Den letzten Schliff für die Exponate gab der Dieburger Künstler Sylvain Henon. Er reinigte die Bilder und rahmte auch das eine oder andere noch. „Wir mussten uns aus Platzgründen beschränken und haben nur die Werke von Malern rangezogen, die verstorben sind“, sagte Museumsleiterin Maria Porzenheim. Die Bilder von Künstlern unserer Zeit könnten aber zu einem späteren Zeitpunkt als Ausstellungsgegenstände dienen.

So sind unter anderem die Arbeiten von Josef Böhm, Adam Bonifer, Franz Herz und Paul Höfling zu sehen; zudem die von Martha Bombach, Friedrich Bernhardt und Peter Paul Etz, die als „Dieburger Dreieck“ bekannt waren und sind. Nicht zu vergessen die zwölf Federzeichnungen von Hannes Staudt aus dem Jahr 1946 und weitere seiner Arbeiten. Die Präsentation ist bereits die zweite Sonderausstellung des Museums Schloss Fechenbach unter dem Titel „Dieburger Ansichten“. Die Erste war 2008 und widmete sich unverwechselbaren Motiven und deren Veränderung. Damals näherte man sich Dieburg mit Landkarten, Postkarten, Luftbildern und Fotos – nun mit Pinsel und Stift. ‘ Die Schau ist bis 16. Juli zu den Öffnungszeiten, dienstags bis samstags, 14 bis 17 Uhr, sonn- und feiertags, 11 bis 17 Uhr, zu sehen. Es gibt auch einen Katalog, der im Museumsshop erworben werden kann.