Wissenschaftsminister zu Besuch an der Heinrich-Kraft-Schule Boris Rhein: „Lehrer leisten emotionalen Knochenjob“

Carine Kleine-Jänsch vom Staatlichen Schulamt Frankfurt, Christine Georg, Schulleiterin der Heinrich-Kraft-Schule, und Wissenschaftsminister Boris Rhein (von links) inmitten der Schüler aus den Intensivklassen, die an der Fechenheimer IGS mit Erfolg Deutsch lernen. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Der hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein (CDU), stattete der Heinrich-Kraft-Schule einen Besuch ab, um die Schüler der Intensivklassen kennenzulernen.

Drei Intensivklassen, davon eine Alphabetisierungsklasse für Kinder ohne jegliche Deutschkenntnisse, werden an der IGS in Fechenheim unterrichtet. Die Schüler in den Klassen sind zum großen Teil Geflüchtete aus Syrien und Afghanistan, aber auch Zugezogene aus Kroatien oder sogar China lernen an der Heinrich-Kraft-Schule intensiv Deutsch.

Ohne Scheu und äußerst lebhaft unterhielten sich die Mädchen und Jungen mit dem Minister und dieser war überwältigt, von den guten Deutschkenntnissen, welche die Schüler innerhalb eines knappen Jahres bereits erworben haben. „Außerdem hat mich die offene Art der Schüler sehr beeindruckt“, sagte Rhein, nachdem er von den Schülern erfahren hatte, dass sie zum Beispiel in ihrer Freizeit gerne Fußball spielen – die Mädchen favorisierten Volleyball – und Kinofilme schauen.

In die Regelsklasse nach Wissensstand

Neben Deutsch lernen die Mädchen und Jungen in den Intensivklassen auch Mathematik, Sport und Englisch. Wie die Schulleiterin Christine Georg mitteilte, betrete die Heinrich-Kraft-Schule mit dem Unterrichten von Intensivklassen kein Neuland, sondern kann auf langjährige Erfahrungen zurückblicken. Ein Jahr lang besuchen die Schüler die Intensivklassen, bevor es dann in den Regelunterricht geht. Der Übergang, so Georg, sei für manche Schüler nicht einfach, weil sie aus ihrer Intensivklasse in einen für sie fremden Klassenverband wechseln und sich zudem mit neuen Fächern auseinandersetzen müssen. „Die Schüler haben großen Respekt vor dieser neuen Situation“, schilderte Georg.

Eine weitere Schwierigkeit bestehe laut Schulleiterin darin, den Eltern der Intensivschüler beizubringen, dass es sinnvoller ist, die Regelklasse nicht gemäß des Alters des Schülers, sondern nach dessen Wissensstand auszuwählen, damit er die Chance hat, einen Schulabschluss zu erreichen.

Lehrer leisten große Teile der Integrationsarbeit

Boris Rhein war von der guten Arbeit der Lehrer begeistert und betonte die Wichtigkeit ihres Jobs. „An der Schule entscheidet sich, ob Zuwanderung funktioniert oder nicht. Die Lehrer leisten die größte Integrationsarbeit. Das ist ein emotionaler Knochenjob. Von der Heinrich-Kraft-Schule habe ich einen tollen Eindruck gewonnen“, sagte der Politiker.

Große Unterstützung erhalte die Heinrich-Kraft-Schule laut Christine Georg seitens des Staatlichen Schulamts Frankfurt, das bereits die Daten der Intensivschüler vorerfasst und somit den bürokratischen Aufwand für die Schule verringert. Darüber hinaus leiste die Initiative Bildungspaten Fechenheim – engagierte Fechenheimer und Bergen-Enkheimer – wertvolle Arbeit, da sie als ehrenamtliche Lehrer die Schüler nach dem Unterricht noch einmal individuell fördern, so Georg. Natürlich kam der Minister nicht mit leeren Händen an die Schule, sondern hatte einen mit Präsenten gefüllten Sportbeutel für die Intensivschüler dabei. Außerdem versprach er, einen Ausflug für die Klassen – höchstwahrscheinlich wird es ins Filmmuseum gehen – zu organisieren, worauf sich alle jetzt schon freuen.