Großes Interesse an Vortrag zu Fechenheims Geschichte Funde erzählen von früher

Großes Interesse bestand am reich bebilderten Vortrag zur Geschichte Fechenheims. Bild: sh

Fechenheim (sh) – Einen Ausflug in die Vergangenheit unternahmen zahlreiche Interessierte bei der Auftaktveranstaltung des Heimat- und Geschichtsvereins Fechenheim im Mainbörnchen. Zunächst ging es nur in das Jahr 1982. Da entdeckte der Vereinsvorsitzende Hermann Altpaß, der durch die Veranstaltung führte, auf einer Baustelle in der Nähe der Robert-Bosch-Straße eine Scherbe. Aber die hat es in sich: Sie stammt aus der Zeit der Bandkeramiker, die vier- bis 5000 Jahre vor Christus lebten und sich in Fechenheim niedergelassen hatten. „Es war ein Glücksgefühl, als Laie einen solchen Fund zu machen“, sagte Altpaß.

Sofort war das Museum für Vor- und Frühgeschichte involviert und eine Ausgrabungsstätte entstand. „Die Museumsmitarbeiter ließen unseren Verein mitgraben, so etwas wäre heute nicht mehr möglich“, sagte Altpaß. Umso beeindruckender war das Erlebnis, hautnah dabei gewesen zu sein. Bilder von den Fundstücken, wie Teile von reich verzierten Töpfen, Lehmöfen und scharfen Werkzeugen, verdeutlichten den Erfindungsreichtum der Bandkeramiker. Auch ein Kindergrab wurde gefunden. „Die Erwachsenen wurden außerhalb der Siedlung bestattet, Kinder in der Nähe der Häuser“, erläuterte Altpaß.

Bereits 1905 wurden im Fechenheimer Boden historische Stücke gefunden – diese waren allerdings jünger. Sie stammten aus einem Frauengrab aus der Bronzezeit, etwa 1000 vor Christus. Schmuckstücke, Gewandnadeln, eine Waage und bunte Glasperlen sowie bronzene Kämme mit Pferdemotiv waren dabei. Und auch die Römer hatten ihre Spuren in Fechenheim hinterlassen – so gab es eins eine Pfahlbrücke nach Bürgel und im Kammerdorf wurden Krüge, Mahlsteine und eine Öllampe entdeckt. Zudem lassen Reste eines römischen Bads unter der ehemaligen Körnerschule (später Freiligrathschule) auf eine römische Siedlung in Fechenheim schließen.

Die reich bebilderte und von ausführlichen Erklärungen begleitete Geschichtsstunde wurde von Jutta Loskill mit Gesang und Gitarre aufgelockert – zur Stärkung gab es Kaffee und Kuchen von der Bäckerei Ewald.

Die weiteren Veranstaltungen der Vortragsreihe werden sich mit der jüngeren Geschichte Fechenheims befassen, etwa mit der Geschichte der Linne und dem Schulbau.