THW-Jugend feiert 30. Geburtstag

Alexander Piwl als Stationshelfer bei einer Grundausbildungsprüfung. Foto: THW/p

Frankfurt (red) – Am 13. Juni ist die THW-Jugendgruppe im Ortsverband Frankfurt offiziell 30 Jahre alt geworden. Eine Feier ist für den 4. September geplant. Helfer erzählen zum Geburtstag von ihren Erfahrungen mit der Frankfurter THW-Jugend.

Alexander Piwl war 15 Jahre alt, als er in die Jugendgruppe des Technischen Hilfswerks (THW) in Frankfurt eingetreten ist. Jetzt ist er 23 und Truppführer in der Fachgruppe Räumen. „Schon beim Schnupperdienst habe ich leuchtende Augen bekommen: Werkzeug, Autos, Technik, dafür konnte ich mich schon immer begeistern”, sagt Alex. In der Jugend gab es für ihn noch viel mehr Spannendes: Boot fahren, Zeltlager oder auch mal ein Ausflug ins Legoland. Die Bänke, die heute noch im Hof des Ortsverbandes Frankfurt stehen, wurden ebenfalls von „seiner“ Jugendgruppe gebaut.

Viel Nützliches für den Alltag

Der junge Mann lernte beim THW viel Nützliches für den Alltag: „Mit Werkzeug umgehen und Ladung sicher verstauen, das ist für jeden Umzug hilfreich. Lasten bewegen ist eigentlich wie Physikunterricht, nur spannender. Und für den Führerschein musste ich nicht erst noch einen Erste-Hilfe-Kurs machen, weil ich den schon hatte.”

Auch nach der Jugend erlebte er viel, lernte mit Atemschutz-Geräten umzugehen und Lkw mit Anhänger fahren. Er war auch 2017 beim Sky-Run auf den Messeturm Frankfurt dabei – in voller Atemschutz-Montur. Das Beste war für Alex aber immer die Gemeinschaft. Freunde aus der THW-Jugend sind in dem Fall Freunde fürs Leben.

„Wir haben uns durch Arbeit oder Studium in ganz Deutschland verteilt, sind aber immer noch in Kontakt.” Einer der Kameraden von früher ist heute noch sein bester Freund: Mit Andreas Oyntzen, einem weiteren ehemaligen Junghelfer, war er dieses Jahr schon zusammen im Einsatz.

Aktuell ist der Truppführer in der Fachgruppe Räumen, die Gruppe mit dem Radlader. Wie lässt sich das alles mit der Arbeit vereinbaren? Der gelernte Elektroniker für Betriebstechnik macht gerade eine Berufsfeuerwehr-Ausbildung. „Beruf und Ehrenamt zu vereinen ist bei mir natürlich eine besondere Herausforderung. Gerade unterstütze ich unsere Jugend und kann mir gut vorstellen selbst Jugendbetreuer zu werden und den Mädchen und Jungs alles über Technik beizubringen.”

Sein Freund Andreas Oyntzen hat währenddes „Frankfurt im Herzen“, sagt der 22-Jährige und strahlt. Denn mit der Mainmetropole, in der er geboren und aufgewachsen ist, kann er sich vollauf identifizieren.

Das „Frankfodderisch“ lässt sich nicht überhören, wenn er erzählt: Mit gerade mal sechs Jahren landete er damals bei den THW „Minis“ und wurde spielerisch an die Aufgaben des THW herangeführt. Sein Vater ist Architekt und hatte selbst überlegt, etwas „Praktisches“ im Ehrenamt zu machen, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Schließlich entdeckte nicht nur der Senior das THW für sich, sondern auch die vier Jahre ältere Schwester von Andreas – und heute sind alle drei im Ortsverein Frankfurt dabei. Wie ein großer Kindergeburtstag sind ihm die monatlichen Treffen der Gruppe vorgekommen: „Wir hatten wahnsinnig viel Spaß, vor allem bei den Ausflügen“, erinnert er sich. Mit zehn Jahren wechselte er in die Jugendgruppe. „Sowieso waren wir oft auf Tour, etwa jeden Sommer auf den Bundes- und Landesjugendlagern. Dort lernten wir auch Jugendliche anderer Ortsvereine kennen und da sind tiefe Freundschaften entstanden, die bis heute halten.“

Über ihre „Insiderwitze“ könnten sie sich heute noch kaputtlachen. „Das war eben mehr als nur Technik, sondern eine wirkliche Gemeinschaft, die sich immer noch verbunden fühlt.“

Mit dem Beginn seines Studiums fehlt ihm inzwischen leider ein wenig die Zeit. Andreas gehört aktuell zur Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung, wo er sich sehr wohl fühlt: „Hier bin ich ausschließlich Helfer und damit sehr glücklich.“

Immerhin war er zuletzt auch an größeren Einsätzen beteiligt, unter anderem beim Hochwasser in Büdingen, bei einer Zugentgleisung in Frankfurt sowie zur Unterstützung des Zolls. Ein Mehrwert, der auch in der Bevölkerung ankommt – zumindest hofft er das: „Mir bedeutet dieses Ehrenamt jedenfalls mehr, als ich mir hätte vorstellen können!“