Ministerpräsident Rhein übergibt Förderbescheid Land bezuschusst Traglufthalle für Freibad mit einer Million Euro

Da ist er der Spatenstich mit (von links): Boris Zielinski, Geschäftsführer Bäderbetriebe, Ministerpräsident Boris Rhein, OB Mike Josef und Ortsvorsteher Ernst Müller. Wenn alles gut läuft, dann steht im Herbst die Traglufthalle und ermöglicht den ganzjährigen Betrieb. Bild: Ingrid Zöllner

Nieder-Eschbach (iz) – Nieselregen und Kälte – derzeit herrscht, abgesehen von ein paar Sonnenstunden, absolut kein Wetter für die Freibadsaison in Nieder-Eschbach. Ab Herbst dieses Jahres könnten die Schwimmer und Nichtschwimmer sich aber darauf einstellen, das ganze Jahr dort ins Becken hüpfen zu können. Diese Woche überreichte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) einen Landesförderbescheid in Höhe von einer Million Euro, der eine Traglufthalle in diesem Ortsteil ermöglicht. Ab sofort wird mit den Bauarbeiten für das Funktionsgebäude daneben begonnen, wie Boris Zielinski, Geschäftsführer der Bäderbetriebe, mitteilt – die Bagger stehen am Becken schon bereit.

„Das Wetter heute macht deutlich, wie wegweisend eine solche Traglufthalle ist. Die Nutzbarkeit erhöht sich damit um ein Vielfaches. So wird ein einzigartiges Sportangebot für Vereine und ihre Mitglieder geschaffen“, sagte Ministerpräsident Rhein. „Das Schwimmbad ist Zentrum eines Ortes. Man muss schwimmen können, nur dadurch lassen sich Badeunfälle reduzieren. Dafür ist es wichtig, dass man genug Fläche hat“, stellte Rhein klar, der in Nieder-Eschbach wohnt und selbst einst bei Heinz Drisch von der DLRG das Schwimmabzeichen in Silber abgelegt hat. Mit der Traglufthalle ist das Bad ganzjährig nutzbar. „Wir schaffen dadurch eine dringend benötigte Wasserfläche“, sagte Oberbürgermeister Mike Josef (SPD). Allein 20 bis 25 Schulen im Frankfurter Norden können durch die Halle Schwimmunterricht anbieten.
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„Das Angebot zum Schwimmen geht überall zurück. Wir sparen nicht, wir bauen aus. Auch für Frankfurt ist das eine große Herausforderung, dabei sind wir dankbar, dass uns das Land unterstützt. Das zeigt die Wertschätzung, dass wir uns um die Belange vor Ort kümmern“, betonte der Rathauschef. Sechs Millionen betragen die Investition ins Schwimmbad, eine Million übernimmt dabei das Land Hessen.

„Hätten wir hier ein Hallenbad geplant, wären die Kosten um das fünf- bis sechsfache höher gewesen. Daher ist die Traglufthalle eine pragmatische Lösung für den Stadtteil“, sagte Josef.

„Fakt ist, die Kosten eines Schwimmbades mit einer Traglufthalle liegen nicht höher als in einem Hallenbad. Wie sich die Betriebskosten entwickeln, muss man dann sehen, da haben wir bezüglich des Schwimmbades keine Vergleichsmöglichkeiten“, sagte Zielinski. Anders als in Hausen, wo es bereits eine Traglufthalle gibt, ist es in Nieder-Eschbach schwierig, die vorhandenen Umkleiden, Duschen und Toiletten mit der Konstruktion anzubinden. Daher entsteht zusätzlich ein 100 Quadratmeter großes Gebäude neben dem Becken, in dem die sanitären Anlagen und Umkleiden vorgesehen sind. Deswegen liegen die Kosten so hoch.

„Wenn wir das reine Freibad betrachten, haben wir eine Nutzungsphase von rund drei Monaten im Sommer. Einsatzbereit ist das Team ab Mai, wenn das Wetter passt. Manchmal kann man noch Teile vom September mitnehmen“, erklärte der Bäderchef. Mit der Halle ist ein ganzjähriger Betrieb möglich, der neben dem Schulschwimmen den Vereinssport unterstützt. „Wir erhalten von anderen Kommunen Anfragen, die sich bei uns informieren. Es gehört aber auch Mut zur Umsetzung“, sagte er. Heutzutage seien die Traglufthallen energetisch deutlich besser aufgestellt. „Bei der in Nieder-Eschbach werden ein Blockheizkraftwerk und Fotovoltaik zum Einsatz kommen sowie eine Wärmepumpe und LED-Beleuchtung. Nachhaltigkeit ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil“, stellte Josef klar.