Die alte Traglufthalle wird endgültig abgebaut Wieder ein echtes Freibad

Stippvisite im Waldschwimmbad: Oberbürgermeister Felix Schwenke und Manfred Ginder, Leiter Sportmanagement (links), lassen sich die Arbeiten erklären. Die neue Halle soll im Oktober in Betrieb gehen.

Offenbach – Von reger Bautätigkeit im Waldschwimmbad zeugt nicht allein ein Bagger. Die alten Platten, die das 50-Meter-Becken eingefasst haben, liegen auf einem Haufen. Keine Frage: Es tut sich was auf der Rosenhöhe – sehr zur Freude von Felix Schwenke.

In seiner Funktion als Sportdezernent hat sich der Oberbürgermeister unlängst ein Bild von den Arbeiten gemacht und gibt sich optimistisch angesichts steigender Temperaturen: „Nach allem was wir im Moment wissen, können sich die Badegäste auf der Rosenhöhe wieder auf eine echte Freibadsaison freuen.“

Bedeutet: Die alte Traglufthalle über dem Schwimmerbecken wird in den kommenden Wochen für den Sommerbetrieb endgültig abgebaut. Schwenke dankt dem EOSC und dessen Vorsitzenden Matthias Wörner bereits für die „sehr gute Zusammenarbeit“ beim Bauprojekt. Und dieses beinhaltet in diesem Jahr weit mehr als die reine Demontage der Gummiblase.

Um den ganzjährigen Betrieb des Waldschwimmbades als einzig verbliebenem öffentlichen Schwimmbad in Offenbach dauerhaft zu sichern, muss die marode Traglufthalle durch eine neue ersetzt werden. „Die Erdbauarbeiten für die Verankerung der neuen Traglufthalle haben begonnen“, freut sich der Verwaltungschef.

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Zum jetzigen Zeitpunkt seien die Vergaben, die Nachträge und die Bauarbeiten im Kosten- und Zeitplan. Die neue Traglufthalle wird etwas größer sein als die alte und damit den Schwimmern am Rand etwas mehr Platz bieten. Sie ist zudem besser gedämmt.

Um den Badebetrieb und die Sicherheit der Badegäste auch während der vorbereitenden Maßnahmen sicherzustellen, erfolgen die Arbeiten in mehreren Abschnitten. Das Fundament für die neue Halle wird in zwei Abschnitten ab Mitte Mai hergestellt. Mit dem EOSC wurden die Abläufe so aufeinander abgestimmt, dass der Freibadbetrieb möglichst wenig gestört wird. Wenn die Halle abgebaut ist und die Freibadsaison startet, wird der erste Abschnitt der Fundament- und Pflasterarbeiten im Süden des Geländes bereits fertiggestellt sein. Darüber hinaus sollen die Versorgungs- und Entsorgungsleitungen sowie der Belag zwischen Umkleidegebäude und Becken erneuert werden. Die Durchschreitebecken werden abgerissen und neu errichtet, ebenso wird die Badeplatte neu eingefasst.

Die neue Traglufthalle ist 61 Meter lang und 33 Meter breit. Höhe: 11,5 Meter. Sie umfasst 15 000 Kubikmeter Raumvolumen und hat eine Grundfläche von 2 000 Quadratmetern. Der Aufbau ist ab Mitte September vorgesehen, das Anschwimmen unter der neuen Halle kann dann – sofern nichts Unvorhergesehenes passiert – im Oktober erfolgen. Die Kosten für die neue Halle samt aller Arbeiten belaufen sich auf rund 2,2 Millionen Euro. Über das Schwimmbadinvestitionsprogramm (SWIM) des Landes hat Offenbach eine Förderung von 762 000 Euro erhalten. Es handelt sich damit um die größte Investition in die „Schwimmmöglichkeiten“ seit Schließung und Abriss von Stadtbad, Parkbad und Tambourbad Anfang der 1990er Jahre.

Die Stadt bereitet darüber hinaus eine umfassende Modernisierung des Schwimmbads vor: Als nächste Maßnahme ist ein neues Infrastrukturgebäude geplant mit den Funktionen Umkleiden und Sanitärräume, Badewassertechnik, Eingang mit Kasse, Personalräume und Vereinsräume. Die Beantragung der Fördermittel für diesen Abschnitt des Sanierungsvorhabens ist bereits erfolgt.

Es gibt nicht nur bauliche Veränderungen: Der Badbetrieb soll künftig in die Hände einer EOSC-Betreiber GmbH gelegt werden, die Personal und Geschäftsführer stellt. Gelände und Bauten werden zur Sicherung künftiger Investitionen an die Stadtwerke-Tochter Sport und Freizeit GmbH Offenbach (SFO) übertragen. Ob es so kommt, ist noch offen: Die EOSC-Mitglieder müssen darüber bei der Jahresversammlung am Donnerstag, 2. Juni, um 18 Uhr in der Mühlheimer Willy-Brandt-Halle abstimmen.

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