Landwirt i.R. Ottmar Kressel übt Kritik an den Feststellungen des Naturschutzgutachters Raskin. Die Aussage, bisher wäre viel Mais mit geringem Lebensraumwert für den Feldhamster auf der Planungsfläche angebaut worden, sei falsch und fuße auf einer mangelhaften Datenerhebung. Tatsächlich wechselten jährlich eine Vielzahl von Feldfrüchten auf der Fläche.
Laut Raskin werde sich die Situation für den Feldhamster durch die umfangreichen Ausgleichsmaßnahmen verbessern. Kressel kann dieser Einschätzung nicht zustimmen. „Den Landwirten wird derart viel Fläche entzogen, dass es ihnen zukünftig nicht mehr möglich sein wird, die seit Jahren erfolgreichen, freiwilligen Artenschutzmaßnahmen in Zusammenarbeit mit dem Main-Kinzig-Kreis fortzusetzen.“
Manfred Sattler von der AG Feldhamsterschutz übt ebenfalls Kritik. „Dass das Verbot der Tötung, der Vernichtung von Ruhe- und Lebensstätten sowie den mittlerweile EU-gerichtlich bestätigten Lebensraumschutz durch eine vorgezogene Ausgleichsmaßnahme umgangen werden soll, ist in keiner Weise rechtssicher, auch wenn höher gestellte Naturschutzbehörden in Hessen dies so auslegen mögen“, so Sattler.
fmi/Foto: fritzsche