Patrick Günther schwingt den Taktstock Dirigent ist Vollblut-Blasmusiker

Patrick Günther dirigiert seit März das Blasorchester Wachenbuchen. Bild: ulrike pongratz

Maintal – Blockflöte, Trompete, Wald- und Tenorhorn und Tuba: Das Herz von Patrick Günther schlägt eindeutig für Blasinstrumente und Blasorchester, als Musiker und als Dirigent. Seit März ist er der neue Dirigent des Blasorchesters Wachenbuchen.

Seine Begabung und Leidenschaft für die Musik entdeckt Günther über die musikalische Früherziehung. Dort fiel sein gutes Spiel auf der Blockflöte auf. Das Musizieren machte auch in der Grundschule weiterhin Spaß, vor allem der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Klein-Umstadt begeisterte den Drittklässler. 1994 wurde er Mitglied im Verein, lernte Trompete und wurde unter anderem vom Josef Hausberger, einem Trompeter des Staatstheaters Darmstadt, unterrichtet. „Als ich bei der Landesmusikjugend an einem Workshop für Blechbläserensembles teilnahm, saßen etwa 50 Trompeter und nur sehr wenige Hornisten im Saal. Da wechselte ich auf das Waldhorn“, sagt Günther. Eine Weile spielte er beide Instrumente parallel, aber vom Klang des Horns sei er einfach fasziniert gewesen.

„Ich komme nicht aus einem besonders musikalischen Elternhaus“, sagte Patrick Günther, „aber meine Eltern haben mich immer wieder ermuntert, weiterzumachen. Es gab auch Phasen, da wollte ich lieber Fußball spielen. Letztendlich aber sind mein Vater und mein Bruder durch mich zum Musizieren gekommen. Sie spielen heute beide Blasinstrumente, Saxofon beziehungsweise Posaune und Trompete im Musikzug meiner Heimatstadt.“

2005 entschied sich Patrick Günther für das Studium am Institut für Musikpädagogik und -wissenschaft an der Universität Gießen, das er 2008 in den fachpraktischen Studienanteilen mit Bestnote abschloss. Er studierte Musik und Geschichte auf Lehramt und arbeitet seit einigen Jahren in einer weiterführenden Schule in Babenhausen als Pädagoge. Sein Beruf als Lehrer, seine Tätigkeiten als Dozent für Horn an der Musik- und Kunstschule Büdingen von 2011 bis 2014, seine Engagements als Dirigent und Ausbilder in verschiedenen Blasorchestern führten dazu, dass Günther die eigenen Instrumente immer weniger in die Hand nahm und das Dirigieren immer stärker in den Vordergrund rückte.

Dennoch war und ist der Hornist weiterhin in symphonischen Blasorchestern sehr gefragt. In seiner über 20-jährigen Laufbahn kann Günther auf eine große Anzahl an Engagements in bedeutsamen sinfonischen Orchestern zurückblicken. So spielte er seit 2002 unter anderem im Kammersinfonieorchester Darmstadt, im Landesjugendblasorchester Hessen und im Sinfonischen Blasorchester Main-Kinzig. Nach seinem Hobby muss man den Vollblut-Blasmusiker nicht fragen. „Die Musik lastet mich voll aus“, sagt Günther. Er hat sich der Blasmusik in all ihren Spielarten verschrieben, als Bläser, Ausbilder und Dirigent.
 upo