Ruhehain Rödelberg wächst um einen Hektar 200 bis 250 neue Grabstellen

Der Friedhof am Rödelberg (rechts) wird nicht um die Ackerflächen des „Mauswinkels“ erweitert.

Langenselbold – Mit den Stimmen von SPD (13) und Grünen (fünf) sowie den beiden FDP-Stadtverordneten und einem Vertreter der Freien Wähler (FW) stimmte das Parlament kürzlich für die Erweiterung des Ruhehains Rödelberg um einen Streifen von 20 Metern (etwa ein Hektar). Die CDU, deren Ursprungsantrag eine Erweiterung des benachbarten Friedhofs am Rödelberg um das Areal „Am Mauswinkel“ (rund 15 000 Quadratmeter) vorsah, votierte bei zwei Enthaltungen gegen den konkurrierenden Hauptantrag von Rot-Grün. Ebenfalls mit „Nein“ stimmten vier Mitglieder der FW-Fraktion.

Für die von den Christdemokraten angedachte Erweiterung des Friedhofs Rödelberg votierten im Anschluss alle Oppositionsvertreter. Rot-Grün lehnte den CDU-Vorschlag aber mit 18:14 ab. Für die Koalition erklärte Thomas Egel (SPD), dass die Beschlussvorlage der CDU nicht zielführend sei, da die von ihr auf dem Areal „Mauswinkel“ vorgesehene Aufforstung „erst in 50 bis 100 Jahren zu Bäumen führen würde, die für Baumbestattungen genutzt werden könnten“. Um kurzfristig die Kapazitäten zu erhöhen, mache es hingegen Sinn, den Ruhehain im Norden um den 20 Meter breiten Streifen zu erweitern.

Das untermauerte Bürgermeister Timo Greuel (SPD) im Anschluss mit den aktuellen Zahlen zum Ruhehain. „Derzeit stehen uns dort noch rund 200 Grabstellen zur Verfügung. Diese Kapazitäten werden voraussichtlich bis Ende 2023 ausreichen“, berichtete der Rathauschef. Der erwähnte 20 Meter breite Streifen beinhaltet laut Greuel „etwa 30 Bestattungsbäume“. Dort könnten zusätzlich zwischen 200 und 250 Grabstellen entstehen. „Insgesamt würde der Ruhehain dann über 1400 Grabstellen verfügen“, erläuterte der Bürgermeister.

SPD und Grüne sehen darüber hinaus die Notwendigkeit, weitere Möglichkeiten für den stark nachgefragten Bedarf an Baumbestattungen zu schaffen. Deshalb schlugen sie im zweiten Teil ihres konkurrierenden Hauptantrags vor, den Magistrat mit der Prüfung zu beauftragen, ob Baumbestattungen auch auf dem benachbarten Friedhof „an den vorhandenen großen Bäumen ermöglicht werden“ könnten.

Die FDP beantragte, getrennt voneinander über beide Teile des rot-grünen Antrags abzustimmen. Die zwei Liberalen votierten zwar für die Erweiterung des Ruhehains, aber im Anschluss gegen den Prüfauftrag für den Friedhof. Die Prüfung wird aber dennoch erfolgen, da SPD, Grüne und zwei Freie Wähler dafür votierten, sodass es zu einem Ergebnis von 20:8 (bei vier Enthaltungen) kam.

CDU-Parteichef Florian Gibbe hatte zuvor vehement für den Antrag seiner Fraktion geworben. Er verwies dabei auf den Beschluss eines SPD/Grünen-Antrags für die Erweiterung um Baumbestattung auf dem Friedhof an der Jahnstraße. Dort sei der Platz allerdings doch arg begrenzt und es fehle am Waldcharakter. Dies sei beim Friedhof Rödelberg und dem angrenzenden Ruhehain ganz anders.

Die CDU plädierte dort für eine großflächige Erweiterung um das Areal „Am Mauswinkel“. Ein Teil der derzeitigen Ackerflächen soll „als herkömmliche Erweiterung des Friedhofs am Rödelberg dienen“. So würden laut Gibbe zusätzliche Kapazitäten geschaffen und könnte die bereits bestehende Infrastruktur genutzt werden. Und der verbleibende größere Teil soll aufgeforstet werden. „Wir möchten damit eine organische Erweiterung des Ruhehains ermöglichen.“ leg