Vodafone verlegt in Eigenbetrieb in fünf Kommunen Glasfaser Ausbau für schnelles Internet

Der obligatorische Spatenstich in Langenselbold: Vertreter von Vodafone sowie Bürgermeister aus den fünf Kommunen griffen zum Werkzeug.

Langenselbold – Für die Kommunen Langenselbold Bad Soden-Salmünster, Brachttal, Wächtersbach und Rodenbach hat der Telekommunikationsanbieter Vodafone am Langenselbolder Freibad den Ausbau des eigenen Glasfasernetzes mit symbolischen Spatenstich begonnen. In den genannten Orten sollen bis Ende 2024 in Summe rund 14 000 Gebäude und damit 24 000 Haushalte einen Anschluss des britischen Unternehmens erhalten.

Die Investition werde ohne staatliche Zuschüsse erfolgen, heißt es. Ob Vodafone das genannte Ziel erreichen kann, ist offen. In Langenselbold will auch die Telekom demnächst loslegen, in Rodenbach die in Altenstadt ansässige Firma Yplay.

„Alle sind sich einig, dass ein schnelles Internet heute zur Daseinsversorgung gehört“, sagte Langenselbolds Bürgermeister Tim Greuel. „Ein schnelles Internet ermöglicht im ländlichen Raum attraktive Arbeitsplätze und verbessert die Option auf Homeoffice“, hob sein Brachttaler Kollege Wolfram Zimmer hervor. Er forderte daher einen „zügigen und reibungslosen Ausbau“. Wächtersbachs Bürgermeister Andreas Weiher betonte, dass man einen „leistungsstarken Partner gewonnen“ habe. Die Vorarbeiten für die technische Umsetzung seien glatt gelaufen. Allerdings wird Vodafone in Wächtersbach die entfernt, auf einer Hügelplatte liegenden drei Kleinststadtteile nicht verkabeln, so Mathias Faubel, Gebietsmanager des Unternehmens. Das gleiche gelte für entfernte landwirtschaftliche Betriebe etwa Aussiedlerhöfe in Langenselbold. Denn der Ausbau in den fünf Kommunen erfolge unter finanzieller Eigenregie und dabei werde anders als bei einer geförderten Erschließung auf die betriebswirtschaftliche Rechnung geschaut.

Faubel betonte auf Nachfrage dieser Zeitung, dass der Ausbau ohne vorheriges Erreichen einer Quote bei den Vertragsabschlüssen auf jeden Fall im geplanten Umfang und Zeitraum erfolgen werde. Von einem Ansturm der Bürger kann Faubel jedoch nicht berichten. „Die Resonanz ist gut, aber man wünscht sich immer noch ein bisschen mehr“, sagte Faubel. Dabei lockt das Unternehmen – wie die Mitbewerber – mit günstigen Konditionen. Wer als Immobilienbesitzer seine Zustimmung gibt, bekommt das Kabel kostenlos bis in den Keller verlegt, gleich ob man Kunde werden möchte oder nicht. Bei Vertragsabschluss wird die Glasfaser überdies unentgeltlich bis in die Wohnung verlegt. Wer sich nach der Vermarktungsphase für einer Anschluss etwa an das Gebäude entscheidet, muss hingegen mit rund 900 Euro Kosten rechnen, hieß es.

Der Ausbaustart war daher zugleich auch der Startschuss im Wettlauf um Kunden. Wer das Glasfaserkabel zu erst in das Gebäude verlegt, kann sich Chancen auf einen Vertrag ausrechnen. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass andere Internetprovider, die keinen eigenen Ausbau betreiben, automatisch die Leitungen mitbenutzen können.
 sun