Auf dem Bauhof kann Langenselbold bis zu 70 Geflüchtete unterbringen Container sind nun bezugsfertig

Nachdem die Elektroinstallationen im Spätsommer vorgenommen werden konnten, sind die Container zur Unterbringung von Geflüchteten auf dem städtischen Bauhof jetzt bezugsfertig. Luftbild: Axel Häsler Bild: -

Langenselbold – Kurz vor Ostern wurden die Container geliefert, die dann auf dem Gelände des städtischen Bauhofs unweit des Kinzigsees aufgestellt wurden. In ihnen können im Normalfall 60 Geflüchtete untergebracht werden. Wie Bürgermeister Timo Greuel im März den Mitgliedern des Stadtparlaments mitteilte, könnte „im Bedarfsfall durch das Aufstellen von einzelnen Doppelstockbetten“ die Kapazität sogar „bis auf 70 Personen erweitert werden“.

Bis heute konnten dort allerdings noch keine Personen einziehen. Dafür gibt es mehrere Gründe, wie der Bürgermeister in den Parlamentssitzungen im Mai und Juli berichten musste. Zunächst sei seitens des zuständigen Bauamts Anfang Mai die Abnahme der Container „aufgrund einiger Mängel versagt“ worden. Die ausführende Fachfirma sollte die Mängel bis Ende Mai beheben.

In der Julisitzung teilte Greuel den Stadtverordneten dann mit, dass sich „die notwendigen Elektroinstallationen in den Containern verzögern“. Dies, so Greuel damals, hänge mit Lieferengpässen zusammen, wie der „beauftragte Elektroplaner der Stadt“ berichtet habe. Die Installationen sollten nun bis Ende August erfolgen. Auf Nachfrage unserer Zeitung teilte Greuel mit, dass mittlerweile alle Arbeiten abgeschlossen seien.

„Die Container sind bezugsfertig. Und wir gehen davon aus, dass bis zum Ende dieses Jahres auch Geflüchtete dort einziehen werden. Das sehen die aktuellen Zahlen der Zuweisungen durch den Main-Kinzig-Kreis für Langenselbold vor“, so das Selbolder Stadtoberhaupt. Die bisher im Jahr 2023 zugewiesenen Geflüchteten habe die Stadtverwaltung in erster Linie in städtischen Gebäuden unterbringen können.

Die Stadt hatte die Beschaffung der Container in Auftrag gegeben, als ihr der Kreis gegen Ende des vergangenen Jahres mitteilte, dass sich die Aufnahmequoten für Geflüchtete und Vertriebene nicht zuletzt durch den andauernden Ukrainekrieg weiter erhöhen werden. Die damaligen Zahlen sahen für Selbold bis Ende 2023 „ein Aufnahmesoll von 100 sogenannten Drittstaatlern und von 67 Ukraine-Vertriebenen vor“, wie Greuel im Februar nochmals erläuterte.

Mit den vorhandenen und möglichen Gebäuden, die für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden können, war dies nicht zu realisieren, sodass der Magistrat bereits im November 2022 beschlossen hatte, eine Containeranlage auf der Lagerfläche des Bauhofs zwischen Bauhofgebäude und Obdachlosenunterkunft aufzustellen.

An folgender Feststellung von Greuel aus dem Februar dürfte sich aufgrund der weiter angespannten weltpolitischen Lage mit Ukrainekrieg und Nahostkonflikt nichts geändert haben: „Es bleibt festzustellen, dass mit der wachsenden Zahl an aufzunehmenden Menschen auch der personelle und der finanzielle Aufwand steigen. Es wird daher eine fortlaufende Aufgabe bleiben, die vorhandenen Ressourcen an die sich verändernden Anforderungen anzupassen, um zu gewährleisten, dass die Stadt ihren Verpflichtungen nachkommen kann.“
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