Neues Sammlerkabinett im Hessischen Puppen- und Spielzeugmuseum Kreationen von Hans Happ

Pferd im Viertaktgang: An einer Medienstation im Puppenmuseum sind die von Hans Happ kreierten Spielzeuge in Bewegung zu sehen. video: pm/screenshot: HA

Hanau – Das Hessische Puppen- und Spielzeugmuseum zeigt ein neues Sammlerkabinett mit Objekten vom Erfinder des Barbie-Pferdes, Hans Happ. Für die Ausstellung haben die drei Kuratoren Doris und Gerhard Schulz-Wahle sowie Frank-W. Blache die großen Bestände des Museums gesichtet. Dort haben sie ein Konvolut aus dem Nachlass des Künstlers und „Spielzeugerfinders“ Hans Happ ausgewählt.

Das Museum hatte nach eigenen Angaben bereits 2004 eine Ausstellung zu Hans Happ gezeigt und im Anschluss einen größeren Bestand als Geschenk erhalten. Nun haben die drei Kuratoren den Bestand näher untersucht, zum Teil restauriert und sich mit einigen Einzelstücken genauer beschäftigt. Dabei konnten sie ein paar erstaunliche neue Erkenntnisse gewinnen: „Hans Happ revisited“ sozusagen.

In neuem Glanz erstrahlt auch das Sammlerkabinett. Die alten Vitrinen wurden aufgefrischt, und die dunkleren Unter- und Hintergründe bringen die Holz- und Papierobjekte „fast magisch zum Leuchten“. Der Schwerpunkt des Sammlerkabinetts liegt auf einem spezifischen Objekt: einem Spielzeugpferd, das den echten Gang eines Pferdes ausführen kann. Es ist wahrscheinlich die bekannteste Erfindung von Hans Happ, auch wenn wohl kaum jemand weiß, dass Barbie und Ken seit Jahren auf ihr durch die Gegend reiten. Dank einer großzügigen Spende konnte das Museum eines der fertigen Endprodukte der Firma Hausser aus Coburg im Originalkarton ankaufen. So kann die Ausstellung den gesamten Entwicklungsprozess vom Entwurf bis zur Serienproduktion zeigen.

Ursprünglich zur Erbauung der Kinder gedacht, experimentierte Hans Happ über Jahre an dem Pferd, bis der Viertaktgang lebensecht funktionierte. Neben dem Pferd sind viele weitere bewegliche Spielzeugobjekte aus dem Schaffen Hans Happs zu sehen. Oft hat er den Werkstoff Holz gewählt bevor Hausser zu Kunststoff überging. So entstanden Vögel mit schlagenden Flügeln, Waschfrauen oder Schlangen. Einen großen Raum nahmen seine Arbeiten aus Papier oder dünner Pappe ein. Sie sind nach einem eigenen System voll beweglich und zum Teil auch in 3D geschaffen. Um die ganze Faszination der beweglichen Objekte erleben zu können, wurde eine „Medienstation“ installiert, die diese Spielzeuge in Bewegung zeigt.

Frühe Bilder, die Hans Happ in jugendlichem Alter Jahren malte, sollen von seinem großen Talent zeugen und bleiben als Einzelwerke zu sehen.

Die zur ursprünglichen Ausstellung 2004 aufgelegte Broschüre stelle in weiten Teilen noch immer eine sehr umfangreiche Werkschau dar, heißt es seitens des Museums. Sie wurde mit vielen Informationen aktualisiert und mit einem „anspruchsvollen Bastelbogen“ ergänzt. Sie ist im Museumsshop für 6,50 Euro erhältlich.

Das neue Sammlerkabinett zu Hans Happ: „Laufende Pferde und andere Spielereien“ ist im Puppenmuseum in Wilhelmsbad zu sehen.
 kd