Der Mainer erweitert seinen Radius

Der Mainer ist nun auch in Wolfgang unterwegs. Bild: SCHEIBER

Hanau – Der Rufbus „Mainer“, der seit einem Jahr in den Stadtteilen Klein-Auheim und Großauheim und seit Anfang des Jahres auch zum Hauptbahnhof fährt, erweitert erneut seinen Radius. Mittlerweile ist laut der Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB) auch der Stadtteil Wolfgang mit weiteren 100 virtuellen und echten Haltestellen erschlossen.

Damit werden die Wohn- und Industriegebiete Lehrhöfer Park, Argonnerpark, Fraunhofer-Science-Park und Pioneer-Park „deutlich besser an den ÖPNV angebunden“, so Stadträtin Isabelle Hemsley (CDU). „Zudem wird das Gebiet in den Hafen bis zur Rodgaustraße erschlossen.“ Ganz neu sei die Anfahrt des Hanauer Hauptbahnhofs aus den Stadtteilen von 6 bis 22 Uhr, freitags und samstags nun sogar bis 24 Uhr.

Dass der Hauptbahnhof 2023 in das Bediengebiet aufgenommen wurde, habe zu einer sprunghaften Nachfragesteigerung von mehr als 70 Prozent geführt, heißt es seitens der Stadt. „In Klein-Auheim ist der Mainer ein adäquater Ersatz für das On-Demand-Angebot Hopper der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach, das die Verbindung vom Stadtteil zum Hauptbahnhof eingestellt hat.“

Für diese Fahrten werden auch weiterhin die drei vorhandenen Elektrofahrzeuge genutzt. „Vormittags wird jedoch zusätzliches Personal beauftragt, um sicherzustellen, dass genügend Fahrzeuge zur Verfügung stehen“, erklärt Corinna-Maria Schulte, Geschäftsführerin der Hanauer Straßenbahn GmbH.

Die Verantwortlichen sehen die On-Demand-Angebote im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) auf einem „Erfolgskurs“. Während das Netz des Mainers in Hanau wächst, steuert der „DadiLiner“ in Darmstadt-Dieburg weitere Haltestellen an, und noch in diesem Sommer wird der Hopper erstmals im gesamten Kreis Offenbach unterwegs sein. „On Demand kommt bei den Fahrgästen gut an und ist ein Konzept für alle Regionen im RMV-Gebiet“, meint RMV-Geschäftsführer Professor Knut Ringat.

Positiv zu bewerten sei insbesondere die Anbindung des Pioneer-Parks. „Dort war eine Busverbindung direkt im Wohngebiet bislang nicht möglich, da die Fahrwege vor Ort bislang noch nicht für Busse ausgebaut sind“, sagt HSB-Geschäftsführerin Schulte. Der Mainer könne hingegen die Straßen bis zu den Baustellen befahren. Sogenannte virtuelle Haltestellen, also gedachte Haltepunkte ohne Beschilderung, befinden sich an fast jeder Straßenkreuzung im Abstand von etwa 100 bis 200 Metern, aber auch an Einkaufszentren wie dem Argonner Park.

Im Fraunhofer-Science-Park musste die Linie 16 wegen zu stark schwankender Nachfrage im Vorjahr eingestellt werden. Der Rufbus biete „einen weitaus besseren Ersatz, da er nach Kundenwünschen umsteigefrei direkt fährt und die Wartezeit in der Regel weniger als 15 Minuten beträgt“, ergänzt Stadträtin Hemsley.

Für den Mainer gilt ein fester Tarif in Hanau, Kunden mit ÖPNV-Ticket müssen dafür einen Zuschlag von 1,50 Euro zahlen, für alle anderen kostet eine Fahrt 3,30 Euro. Von Nutzern aus den Stadtteilen wird nach wie vor kritisiert, dass die Busverbindung zwischen Klein-Auheim und Großauheim seinerzeit gekappt wurde – wegen zu geringer Nachfrage. Nun kam diese Kritik erneut zur Sprache: nach der Sperrung der Auheimer Brücke, einer wichtigen Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen.  
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