Reihe „Objekt der Woche“ würdigt Ludwig Emil Grimm Porträts und Karikaturen

Die Zeichnung des „Pilzforschers“ stammt vom „Malerbruder“ Ludwig Emil Grimm. Bild: städtische museen hanau

Hanau – Der „Malerbruder“ von Jacob und Wilhelm Grimm ist „Objekt des Monats“ der Städtischen Museen Hanau. Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, würdigt damit Ludwig Emil Grimm, der viel mehr als nur der Bruder der berühmten Märchensammler gewesen sei. Am 14. März 1790 erblickte er in der Langen Gasse 43 (heute Langstraße) in Hanau das Licht der Welt. Er starb am 4. April 1863 in Kassel.

Bereits 1791 zog die Familie nach Steinau an der Straße um, wohin der Vater zum Amtmann befördert wurde. „Louis“ studierte an den Akademien in Kassel und München, avancierte zum Professor (1832) und bedeutenden Vertreter der Romantik. Das Doppelbildnis seiner Brüder ist sein wohl bekanntestes Werk. Er porträtierte Clemens und Bettina von Arnim, Dorothea Viehmann, Nicolo Paganini, aber auch Katzen, Hunde und Mäuse.

Eine seiner Spezialitäten waren Karikaturen der Verwandtschaft und skurriler Begebenheiten. In der großen Grimm-Sammlung des Historischen Museums Schloss Philippsruhe findet sich etwa die Zeichnung eines „Pilzforschers“. Mit feinen Federstrichen lässt Grimm das mit einer Botanisiertrommel ausgestattete Männlein einen Fliegenpilz begutachten. Auf seinem Hut sind Schmetterlinge und (Hirsch-)Käfer aufgespießt. Als Untertitel notierte der Künstler: „In die Wunderwercke der Natur versunkener Forscher, den 8. Februar 1853 Fastnachts“. Grimm zu Ehren wird seit 2012 der Ludwig-Emil-Grimm-Preis für Karikatur der Stadt Hanau vergeben. Auch erinnert ein Bronzedenkmal vor dem „Hotel zum Riesen“ am Heumarkt an den Maler, Radierer und Kupferstecher, der dort 1819 Gast des Silvesterballs war, wie er in seinen Lebenserinnerungen schreibt.

Das „Objekt der Woche“ ist eine Idee aus der Corona-Zeit. Seitdem wird jede Woche eine Hanauer Besonderheit virtuell vorstellt.

Weitere Informationen im Internet unter museen-hanau.de/digital/objekt-der-woche.
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