Spessartblick zieht Bilanz Trübes Wetter, wenig Gäste

In diesem Jahr war am Badesee in Großkrotzenburg wenig los. Foto: axel häsler

Großkrotzenburg – Es war ein durchwachsenes Jahr für den Badesee: Oktay Virit, Geschäftsführer der Bäderservice Deutschland GmbH (BSD), schließt das  Strandbad Spessartblick zwei Wochen früher als im vergangenen Jahr.

Es seien gleich mehrere Faktoren gewesen, die an der dürftigen Besucherzahl in diesem Jahr schuld gewesen sind: „Das Wetter war sehr schlecht. Und dann hatten wir die schwierigen Bedingungen unter Corona“, sagt der Strandbadchef. „Die Politik hat es uns nicht leichter gemacht.“ Denn in diesem Jahr war die Besucherbeschränkung weit strenger als noch 2020. Wurden im Vorjahr noch fünf Quadratmeter Platz pro Person gerechnet, waren es in diesem Jahr zehn. 4000 Gäste waren maximal erlaubt. Statt an den See zu gehen, fuhren in diesen Ferien wieder viele in den Urlaub. Schließlich kam in den vergangenen Wochen noch die 3-G-Regel hinzu.

Die Besucherbeschränkung von 4000 wurde auch aufrecht erhalten, als sich die Infektionszahlen besserten. Eigentlich hatte Virit vor, in diesem Sommer wieder Veranstaltungen auf dem Seegelände zu machen. „Aber das hätte sich nicht gelohnt, wenn wir nur 200 Leute reinlassen dürfen.“

Letzten Endes aber stehe und falle der Erfolg eines Bäderbetriebs immer mit dem Wetter, sagt Virit. Noch im Juni, als die Sonne heiß auf den Main-Kinzig-Kreis schien, konnten sich die Betreiber über ein volles Strandbad freuen. In den Folgemonaten allerdings hatte es kaum heiße Badetage gegeben.

In dieser Saison hat die BSD für den See zum ersten Mal ein Online-Terminal in Betrieb genommen, um die Besucherbeschränkung besser kontrollieren zu können. „Das wollen wir künftig beibehalten“, sagt Virit. „Denn unsere Badegäste haben uns gesagt, dass das super funktioniert hat.“

Auch abseits einer Pandemie sei das Terminal ein gutes Instrument, um den Besucherstrom an heißen Tagen zu kontrollieren. Wer das Terminal nutzt, kann auf einen Blick sehen, wie viele Plätze frei sind oder ob es überhaupt noch Chancen gibt, den See zu besuchen. „Eine Online-Anmeldung wird aber auch weiter kein Muss sein“, sagt Virit. Gäste könnten es immer auch spontan versuchen.

Die private BSD, die auch Personaldienstleister für viele Seen in der Umgebung ist, betreibt den Großkrotzenburger Badesee im vierten Jahr, zwei Saisons bereits unter Corona-Voraussetzungen. Weitere Pläne für 2022 erlaubt sich Virit noch nicht. „Wir haben überhaupt keine Planungssicherheit“, sagt er. „Wir werden alle Vorkehrungen treffen, dass wir so früh wie möglich aufmachen können. Und dann werden wir sehen.“  
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