Fußgängerquerung in Eichen nach eineinhalb Jahren fertig Zebrastreifen an der Niddertalstraße

Ein Musterbeispiel dafür, warum Bau- und Verkehrsprojekte in Deutschland schon mal länger dauern: Nach eineinhalb Jahren mit einigen Hürden ist endlich der Fußgängerüberweg an der Niddertalstraße in Eichen fertiggestellt. Bild: pm

Nidderau – „Es dürfte der in jeder Hinsicht aufwändigste Fußgängerüberweg in Nidderaus Geschichte sein, den die Stadtverwaltung kürzlich freigeben konnte“, verkündet das Rathaus in einer Mitteilung. Über 1,5 Jahre Dauer, knapp 50 000 Euro Investitionskosten, intensiver Schriftverkehr mit Behörden und Versorgern sowie viele Überraschungen konstatiert die Stadtverwaltung als Bilanz der Herstellung des Fußgängerüberwegs auf der Niddertalstraße.

„Der neue Fußgängerüberweg ermöglicht eine sichere Querung der Niddertalstraße (K 851) in Höhe des Untertors zwischen dem Neubaugebiet und Feuerwehrgerätehaus am Junkernwald einerseits, dem Kirchplatz und der Höchster Straße samt naheliegender Kita, Grundschule und Nidderhalle andererseits“, erklärt Bürgermeister Andreas Bär. „Ehrlich gesagt, hat niemand im Vorfeld erwartet, dass dieser Fußgängerweg so aufwändig werden würde. Gleichwohl freuen wir uns, dass wir einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit in Eichen leisten konnten.“

In Gegenwart von Erstem Stadtrat Rainer Vogel, Stadtrat Harry Bischoff, Ordnungsamtsleiterin Alexandra Nolte, Bauhofleiter Werner Christiansen, Stadtpolizist Thorsten Bilger sowie Fatih Durna vom Fachbereich Infrastruktur stellte Bär noch einmal den Verlauf der Maßnahme in Ausschnitten dar: Schon immer sei es eine Herausforderung vor allem für Schulkinder gewesen, die Niddertalstraße an dieser Stelle auf dem Weg zur Schule oder Kindergarten zu überqueren.

Die Errichtung eines Fußgängerüberwegs an dieser Stelle sei durch die Bebauung des ehemaligen Jung-und-Schmitt-Geländes mit Wohnhäusern noch dringlicher geworden.

„Neuer Schwung kam in das Thema durch einen Antrag der SPD im Ortsbeirat Eichen im April 2022“, stellt Bär fest. Danach habe die Schulwegbegehung durch Ordnungsamt, Polizei und die Schulgemeinde der Paul-Maar-Schule die Sinnhaftigkeit einer solchen Querung bestätigt. „Da es sich bei der Niddertalstraße um eine Kreisstraße handelt, wäre normalerweise eine bestimmte Verkehrsmenge (samt vorheriger Verkehrszählung) notwendig für eine Errichtung durch Hessen Mobil gewesen. Mit Hilfe von Landrat Thorsten Stolz konnte jedoch eine Vereinbarung geschlossen werden, nach der die Stadt Nidderau selbstständig und auf eigene Kosten die Errichtung übernimmt, unabhängig von den tatsächlichen Verkehrszahlen“, so der Bürgermeister weiter.

Die Umsetzung erfolgte dann durch den Fachbereich Infrastruktur der Stadtverwaltung. Anschließend musste aufgrund von Vorgaben die komplette Maßnahme inklusive lichttechnischer Berechnungen durch ein Büro geplant werden. Nach abschließender Genehmigung der Planungen durch die zuständige Straßenbauverwaltung Hessen Mobil wurde direkt mit der Umsetzung begonnen und entsprechende Fachfirmen beauftragt.

Wichtige Anforderungen neben Barrierefreiheit, ausreichender Sichtfenster für Fußgänger und Fahrverkehr, Beschilderung und Fahrbahnmarkierung, stellt hierbei die Beleuchtung der Querungsstelle dar. „Für diese Beleuchtung mussten zwei Maste mit jeweils über zwei mal zwei Meter großen Fundamenten erstellt werden“, beschreibt Bär den Marathon. „Diese relativ großen, im Gehweg platzierten Fundamente durften vorhandene Leitungen wie Wasserleitungen, Strom- und Telekommunikationskabel nicht überdecken.“

Andererseits benötigten diese Maste wiederum selbst einen Anschluss an das bestehende Stromnetz. Für diesen Stromanschluss wurden seitlich der Maste noch zusätzlich Stromanschlusssäulen gesetzt. Vorausschauend seien neben den Fundamenten Leerrohre für weitere Versorgungsleitungen wie für den Breitbandausbau verlegt worden.

Nach den Markierungsarbeiten wurde zum Abschluss die Beschilderung durch den Bauhof montiert, sodass endlich die Freigabe erfolgen konnte.

Mit dem Projekt waren neben Stadtverwaltung und Hessen Mobil ein Planungsbüro, der Stromversorger OVAG, ein Tief- und Straßenbauunternehmen, der Hersteller der Maste mit Beleuchtungstechnik, ein Elektrounternehmen und der Bauhof beteiligt.
 jow