Altes Rathaus: Planungen 1,1 Millionen für Umbau

Direkt Nachbarschaft: Der seitliche Blick auf das alte Rathaus (links) zeigt die Nähe zum Kirchengelände. Noch ist nicht klar, ob eine für den Brandschutz notwendige Außentreppe auf das Kirchengelände führen darf. Foto: Monica Bielesch

Bruchköbel – Die Stadt Bruchköbel hat jetzt eine Kostenschätzung für die Investitionen ins Alte Rathaus am Freien Platz erstellt. Nach Berechnungen des Bauamtes müssen rund 1,15 Millionen Euro in Renovierung, Brandschutz sowie die Gebäudetechnik investiert werden.

Da bisher erst rund 600 000 Euro im Haushalt für die Arbeiten eingestellt sind, müsste somit für das Haushaltsjahr 2022 eine weitere halbe Million Euro bereitgestellt werden. Dies berichtete Bürgermeisterin Sylvia Braun (FDP) jetzt im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung auf Anfrage der CDU-Fraktion.

In dem Gebäude am Freien Platz will der Hanauer Gastronom Christian Holle ein Restaurant mit Biergarten betreiben (wir berichteten). Holle, der auch das „Wirtshaus am See“ in Kahl sowie das „Hannibal“ in der Neuen Mitte in Nidderau führt, übernimmt die Investitionen in die Küche sowie die Innenausstattung. Teil des Gastronomiebetriebes wird auch ein städtisches Trauzimmer sein, in dem Hochzeiten gefeiert werden können.

Eigentlich sollte das Restaurant schon in diesem Sommer eröffnet werden. Dieser Zeitplan kann allerdings nicht eingehalten werden – auch das berichtete die Bürgermeisterin in der Stadtverordnetenversammlung.

Hintergrund sind Brandschutz- und Denkmalschutzauflagen, die die Planer berücksichtigen müssen. Jörg Diemer, in der Verwaltung für das Projekt zuständig, betont: „Der Brandschutz ist die oberste Prämisse, wenn das nicht geregelt ist, dann kann alles andere noch nicht geplant werden.“

Und diese Brandschutzvorschriften schreiben einen zweiten Notausgang als Flucht- und Rettungsweg aus dem ersten Stock des historischen Gebäudes vor. Dazu müsste außen eine neue Treppe gebaut werden. Dies ist jedoch nur in Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde möglich. In einer ersten Planung wurde eine Treppe auf der Rückseite des Gebäudes favorisiert. Weil diese Treppe auf dem angrenzenden Gelände der evangelischen Kirchengemeinde rauskommen würde, führte die Stadt Gespräche mit dem Kirchenvorstand der Jakobus-Gemeinde.

Diese Gespräche zogen sich länger hin als erwartet, schließlich erklärte sich der Kirchenvorstand mehrheitlich mit der Treppe einverstanden.

Allerdings muss diese Entscheidung der Kirchengemeinde nun auch noch von weiteren Gremien des Kirchenkreises bestätigt werden. Wie lange dieser Prozess dauern werde, sei unklar, so die Bürgermeisterin, die aktuell eigentlich im Urlaub ist, auf Nachfrage. Darum habe die Stadt sich um Alternativen zur Außentreppe mit Abgang auf das Kirchengelände bemüht. „Da haben wir auch eine Alternative gefunden und entwickelt, diese Idee muss allerdings erst wieder von der Denkmalschutzbehörde begutachtet werden“, so Braun.  
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