Bullenstarke Zeiten für Erlensee

Wasserbüffel und Stadtkasse sorgen für Stimmung

Bürgermeister Erb und Stadträtin Behr lassen souverän die Wasserbüffel heraus – und auch in der von ihnen verwalteten Stadt läuft es derzeit gut. Foto: privat

Am vergangenen Samstag (20.04.) war es wieder so weit: Die Wasserbüffel enterten das urweltlich anmutende Freigehege in Erlensee, das inzwischen auch Besucher von außerhalb gerne aufsuchen; man findet es an der Ausfahrtsstraße nach Langenselbold.

Ein bestens gelaunter Bürgermeister Stefan Erb öffnete zusammen mit der Erlenseer Wasserbüffelbeauftragten, der Erste Stadträtin Birgit Behr, höchstselbst die stählernen Tore des Transportwagens. Diesem entsprangen sogleich insgesamt vierzehn prächtige Wasserbüffel, darunter der große Bulle „007“. Erlensee hat sich mit seinem Wasserbüffel-Areal eine echte Attraktion für Groß und Klein geschaffen.

Volle Kassen

Aber nicht alleine die Ankunft der Wasserbüffel sorgt für Stimmung in Erlensee. Will man das Bild vom „Bullen“ einmal aus der Welt der Börse entlehnen, wo der „Bulle“ traditionell für gute finanzielle Aussichten und steigende Kurse steht, so darf sich Erlensees Bürgermeister Stefan Erb derzeit durchaus mit diesem Bild schmücken. Seine gute Laune vom Samstag könnte ihren Grund auch darin haben, dass Erbs Erlensee ganz offenbar auf finanziellem Erfolgkurs fährt. Denn die strenge Kommunal- und Finanzaufsicht hat der Stadt Erlensee vor kurzem die Genehmigung ihrer 2019er Haushaltes ohne Auflagen erteilt, wie die Stadt gerade stolz bekanntgab. Ohne neuerliche Steuererhöhungen, und nach wie vor ohne den Abbau von freiwilligen Leistungen, habe die Stadt Erlensee eine Haushaltsrechnung aufgestellt, die nun bis zum Jahr 2022 regelmäßig Überschüsse ausweist. Alleine für 2019 plant die Stadt ein Plus in Höhe von gut 750.000 Euro.

Die Maßnahmen der letzten Jahre trügen nun die gewünschten Früchte, so Bürgermeister Stefan Erb. Er sieht der vor geraumer Zeit von der Stadt eingeschlagenen Weg nun positiv bestätigt.  Es sei dies die erste Genehmigung einer Haushaltssatzung ohne Auflagen seit mehr als zwei Jahrzehnten. Das ist etwas Besonderes, denn in den vergangenen Jahren waren Einsprüche der Kommunalaufsicht bei der Aufnahme von Krediten fast schon die Regel. Auch hatte Erlensee, wie so viele andere Kommunen, stets ein „Konsolidierungskonzept“ aufstellen müssen – musste also der Kommunalaufsicht immer wieder erklären, wie man gedenkt, seine Schulden wieder loszuwerden. Nun aber liege der Überschuss an Zahlungsmitteln aus laufender Verwaltungstätigkeit so hoch, dass damit die Tilgungen der Investitionskredite und die jährlich fällige Rate an die Hessenkasse bedient werden können. Zusätzlich könne die Stadt Erlensee bis 2022 sogar noch Geld auf die hohe Kante legen (im Amtsdeutsch: eine „Liquiditätsreserve“ bilden).

Klug investiert

Die Gründe für das Erreichen der finanziellen Stabilität liegen in den Konsolidierungsmaßnahmen der Stadt aus den letzten Jahren, so Erb. Dabei habe Erlensee nicht nur auf „Sparen" und schon gar nicht auf das Streichen von freiwilligen Angeboten gesetzt. Die Verantwortlichen der Stadt hätten mutig weiter investiert, um so die zukünftigen Einnahmen der Stadtkasse zu erhöhen. Vor allem die Entwicklung der Gewerbesteuererträge entwickelte sich jetzt positiv. Seit 2011 seien diese von 1,47 Mio. Euro auf 5,1 Mio. Euro gesteigert worden. Die Gewerbegebiete brachten somit Arbeitsplätze und Mehreinnahmen in beträchtlichen Größenordnungen. „Die Entwicklung der Flächen war genau die richtige Entscheidung, um den Bürgerinnen und Bürgern weiterhin attraktive Angebote, wie z.B. das Hallenbad, die Bücherei oder ein ausgedehntes Angebot für Kinder, Jugendliche und Senioren bieten zu können“, so Stefan Erb. So könne man die Ausgaben hierfür weiter leisten, ohne neue Schulden aufzubauen.  Auch wenn die Steuererträge aus dem Gewerbepark Fliegerhorst noch lange nicht in der erwarteten Höhe flössen, werde die Stadt finanziell gut aufgestellt bleiben, so der Erlenseer Bürgermeister.