Neuer Anlauf für Wohnpark Fallbach Einigkeit in wichtigen Punkten

Das Gelände vor dem Möbelland: Derzeit wird die Fläche noch als Materiallager genutzt. Wann die Bagger anrücken, steht jedoch immer noch nicht fest. Bild: PM

Neuberg – In Neuberg keimt neue Hoffnung, dass es mit dem „Wohnpark am Fallbach“ doch noch etwas wird. Laut Mitteilung haben die Gemeinde und der Investor Einigung über die bisher noch strittigen Punkte bei der Formulierung eines städtebaulichen Vertrages erzielt. In dem betreffenden Vertrag werden die Zuständigkeiten der beiden Partner festgelegt.

Der Wohnpark am Fallbach soll auf dem sogenannten Möbelland-Gelände in Ravolzhausen entstehen. Das Areal war 2018 von der ISB Bau GmbH aus Bad Hersfeld gekauft worden. Ursprünglicher Plan des Unternehmens war es, dort 250 Wohnungen zu bauen, ein Teil davon Sozialwohnungen.

Dann geschah zunächst lange Zeit gar nichts, bis Anfang dieses Jahres neue Pläne präsentiert wurden, die den Bau eines sogenannten Ecovillage, eines klimaneutralen Wohngebietes, vorsahen.

Nachdem offenbar ein an dem Projekt beteiligter Partner abgesprungen war, hatte der Investor im Sommer dieses Jahres wieder Abstand vom Ökodorf genommen.

Nach aktuellem Stand sollen nun doch wieder die 250 Wohnungen gebaut werden, von Sozialwohnungen ist jedoch keine Rede mehr. Dafür sind Baupreise und Zinsen vermutlich zu sehr in die Höhe gegangen.

Bei dem städtebaulichen Vertrag zwischen Gemeinde und Investor gab es bisher einige strittige Punkte, die das Projekt verzögerten. Zum Beispiel war offen, wer die Kindertagesstätte errichtet und betreibt. Wie die Gemeinde jetzt mitteilt, soll der Investor die Einrichtung bauen. Betrieben wird sie jedoch entweder von der Gemeinde Neuberg selbst oder von einem privaten Träger. Das Gebäude wird vom Investor vermietet, jedoch zu einem deutlich niedrigeren Preis als die monatlich 5000 Euro, die der Investor noch im Sommer gefordert hatte. „Für den neuen Preis können wir selbst nicht bauen“, hat Bürgermeister Jörn Schachtner einen Verhandlungserfolg zu vermelden. Nachgegeben hat die Gemeinde jedoch bei der Zahl der geforderten Stellplätze pro Wohneinheit. Wurden seitens der Gemeinde zunächst zwei Plätze pro Wohnung anvisiert, so sind es jetzt nur noch 1,2. Die meisten Stellplätze soll es unterirdisch in Tiefgaragen geben.

Laut der getroffenen Vereinbarung wird der Wohnpark am Fallbach in vier Bauabschnitten erstellt. Die ersten beiden werden parallel begonnen. Neben den 130 Wohnungen wird auch schon der zweizügige Kindergarten gebaut, um den Bedarf bei Einzug der Mieter oder Eigentümer decken zu können, erläutert Bürgermeister Schachtner.

Damit nicht weitere Jahre vergehen, ehe der erste Stein gesetzt wird, wurde zwischen den Parteien vereinbart, dass mit dem Bau der Siedlung sechs Monate nach Erteilung der Baugenehmigung begonnen werden muss.

Bis dahin ist es freilich noch ein weiter Weg, denn zunächst muss der Bebauungsplan für das Areal am Ortsrand von Ravolzhausen erstellt und von der Gemeindevertretung abgesegnet werden. Einen Zeitrahmen wollte Bürgermeister Jörn Schachtner dafür noch nicht nennen. „Das wäre nicht seriös.“ Dennoch zeigte sich der Verwaltungschef zuversichtlich, dass der Wohnpark am Fallbach jetzt einen entscheidenen Schritt vorangekommen ist.
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