Trainer von OFC und Kickers Obertshausener bilden an der Hesse-Schule aus Fußball auf dem Stundenplan

Auf gute Zusammenarbeit: Sportkoordinator Sebastian Hix (von links), OFC-Trainer Michael Fischer, der FCK-Vorsitzender Markus Diller und der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Offenbacher Kickers, Alfred Kaminski, sowie Simone Jentzsch von der Schulleitung präsentieren die Kooperationsvereinbarung. Foto: M

Obertshausen – Jetzt sitzen alle im Boot. Die Hermann-Hesse-Schule, voran ihr Sportkoordinator Sebastian Hix, pflegt nun ein Netzwerk, das alle großen Sportvereine in der Stadt vereint. Kürzlich begrüßten Mitglieder der Schulleitung Vertreter der Offenbacher (OFC) und der Obertshausener Kickers (FCK), die das Angebot der Sportklassen fortan im Unterricht und in ihren Räumen an der Badstraße bereichern.

„Die Qualität der Trainer hat nachgelassen, die Ausbildung der Kinder am Ball ist nicht gut“, benennt Markus Diller Folgen der Verbote aufgrund der Corona-Pandemie. „Wir haben einen Nachholbedarf, und da eröffnet der Verbund eine große Chance“, würdigt der FCK-Vorsitzende die Zusammenarbeit. „Nach mehreren Gesprächen zwischen den Verantwortlichen freuen wir uns, dass wir unsere DFB-Eliteförderung im Bereich Fußball nun mit einem weiteren Partner verstärken können“, erklärt Hix.

Attraktive Nebenwirkung: Die Obertshausener Vereine können so auch eigene Kooperationen mit dem Nachwuchsleistungszentrum der Offenbacher Kickers aufbauen. „Diese neuartige Verbindung ist ein großer Gewinn für alle jungen Fußballerinnen und Fußballer in Obertshausen und bietet viele Vorteile für beide Seiten“, resümiert der Sportlehrer.

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Die heimischen Kickers bilden Kontakt Numero Sechs. Bislang sind an der Einrichtung Im Hasenwinkel schon Übungsleiter von Turngemeinde Obertshausen, Teutonia, Turngesellschaft und Turnverein Hausen in den speziellen Sportunterricht eingebunden, der sich jeweils auf eine bestimmte Disziplin konzentriert. „Die Sportklassen sind stark gefragt“, informiert Hix, und während vier OFC-Trainer mit Verträgen an der Hesse-Schule arbeiten, führen Honorarkräfte der örtlichen Gruppierungen Arbeitsgemeinschaften oder stellen ihre Räumlichkeiten und Plätze zur Verfügung.

Der FCK möchte sich in einem eigenen Kurs um die Fußball-Anfänger bis zur Altersstufe U13 kümmern, die noch nicht in einer Mannschaft gespielt haben. Parallel sollen erfahrene Jugendliche auf dem Rasen in einer eigenen Arbeitsgemeinschaft gezielt gefördert werden. Simone Jentzsch, stellvertretende Schulleiterin, greift den Spagat zwischen dem Enthusiasmus für den Sport und den übrigen Unterrichtsfächern auf, „aber das gelingt uns“.

Als Integrationsstützpunkt der Sportjugend erhalten Betroffene Hilfe bei schulischen oder persönlichen Problemen. Wenn Lücken in einem Fach bestehen, können Lernende zudem die Nachhilfe nutzen, die Studenten im Kickers-Clubheim an der Badstraße geben. „Da kommen auch Jugendliche aus Nachbarvereinen und ohne Vereinszugehörigkeit“, bestätigt Diller.

Schule und OFC planen Sichtungstage, bei denen Talente aus der Grundschule einzeln ihre Eignung für eine Sportklasse unter Beweis stellen können. Die Offenbacher bringen zudem Konzepte mit, um die Trainingsinhalte abzustimmen, bietet Alfred Kaminski an, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums am Bieberer Berg. Das eröffne auch Perspektive für neue Kollegen, erwähnt OFC-Trainer Michael Fischer. Eine erste Lizenz zum Jugendtrainer können an der Gesamtschule bereits 15-Jährige erlangen, ergänzt Hix. Wenn es wieder erlaubt ist, sollen Turniere und Veranstaltungen steigen. Nähere Informationen gibt es im Internet auf der Seite hhs-obertshausen.de

VON MICHAEL PROCHNOW