Elf Babbscher küren Lederbaron und Comtesse für die laufende Karnevalssaison Matthias I. und Jutta I. regieren in der fünften Jahreszeit

Beim Hofempfang bei der TGS Hausen wurde der Lederbaron Matthias I. und die Comtesse Jutta I. offiziell von den Elf Babbschern eingeführt. Foto: m

Obertshausen (m) – Aktive aus fast allen fastnachtstreibenden Vereinen der Region wurden am vergangenen Samstag im Biergarten der Waldschänke Zeugen, als Matthias I. und Jutta I. in ihre Ämter als Lederbaron und Comtesse eingeführt wurden. Sie begleiten nun den Karnevalsverein durch sein elftes Jahr, durch „Babbschers Eleven“.

In „Las Hausen hinter der Sonn’“ fühle sich schon jetzt alles „wie ein Sechser im Lotto“ an. Und da die Stadtoberen ohnehin ein neues Rathaus bauen wollen, könnte das derzeitige doch zu einem großen Casino umgewidmet werden. „Dann kriegen die Pilger noch mehr zu sehe’“, stellte der Baron in Aussicht. Aus dem Springbrunnen schießen meterhohe Wasserspiele, drinnen werfen sich der „schwarze Giordano“, der „rote Manuel“ und der „grüne Klaus-Uwe“ gegenseitig aus dem „Politiker, ärgere dich nicht“. „Wir gewinnen immer“, prahlte das Paar.

Erstmals traten die Regenten im vollen Ornat vor ihr Volk, aus dessen Reihen ihnen allerdings nur wenige huldigten. Die Comtesse strahlte in einem Traum aus pink, der Lederbaron mit der passenden Schärpe über der Uniform, dazu trug er die Leder-Kappe, sie ein Diadem.

Die Jüngsten im Verein, Leopold und Lukas, überreichten ihnen den Babbschermichel und den Strauß. Der vollbärtige Figur mit Schürze hält die traditionellen Werkzeuge seiner Zunft: Der Hammer symbolisiert die Schlagfertigkeit, der Stichel steht für die Stichelei der Fastnachter gegen die Obrigkeit, die Babb-Flasch’ weist auf den Zusammenhalt der närrischen Gemeinschaft hin. Die Federn des kleinen Vogel-Straußes in der Hand der Comtesse sind wie schon im alten Ägypten Sinnbild für die Gerechtigkeit.

Mit ihren sechs Jahren gewann die Solo-Tänzerin Florentina die Herzen der Narren. Denise und Kira zeigten akrobatische Figuren um zwei Stühle, dann vereidigte Babbscher-Chef Andreas Murmann auch die den vierköpfigen Hofstaat. Das Quartett versicherte mit der Hand an der Fahne, Matthias und Jutta nicht von der Seite zu weichen. „Wir platzen vor Stolz“, jubelten Ehrenvorsitzender Günter Keller und Vorstandsmitglied Inge Schäfer von Gastgeberin Turngesellschaft, dass die Fastnachter ihren Verein für die Inthronisierung gewählt haben. Eine Bläsergruppe aus den Reihen der TGS begleitete die Feier mit Tusch und Marsch. Spaß und Freud’ an der Fastnacht wünschten Gleichgesinnte in Reimform oder Prosa. Darunter waren Prinzenpaare aus Offenbach, Hanau und Klein-Auheim, von den Katholischen Karnevalisten aus Mühlheim und vom Lämmerspieler Carneval-Verein. Präsente brachten auch der 53. Ritter der Sonnau, die noch amtierende Zugmarschallin des Mühlheimer Karnevalvereins, die Kappenträger der Dietesheimer Kolpingfamilie und die Schellennarren aus Lämmerspiel.

Einheimische waren kaum im Biergarten an der Aachener Straße auszumachen, vielleicht, weil zur gleichen Zeit auch die Sternsinger, aus deren Reihen viele „Babbscher“ stammen, Jubiläum feierten. Unter Heizstrahlern gab’s noch Sekt, dann zog die illustre Gesellschaft in die Räume der TGS-Waldschänke.

Weitere Artikelbilder