Angelsportverein Obertshausen sucht Nachwuchs Sportfischer starten mit Anangeln in die Saison

Lässig mit Sonnenbrille die Angel auswerfen: Die Obertshäuser Angler haben die Ruhe weg. Foto: m

Obertshausen (m) – Mit dem Anangeln startete der Angelsportverein in die neue Saison. Fast alle der rund 40 Aktiven versammelten sich am Sonntagvormittag um das Vereinsgewässer hinter dem Gewerbegebiet Herbäcker. Dank der Wirtsleute in der ASV-Gaststätte Seeblick und des herrlichen Frühlingswetters war das Areal aber auch ein beliebtes Ausflugsziel.

Während sich die Besucher auf Liegestühlen, unter Sonnenschirme und an Tische auf der Wiese aalten, harrten die Aktiven geduldig auf Klapphockern am Ufer des Anglersees aus. Über sieben Hektar erstreckt sich die Wasseroberfläche an der Gemarkungsgrenze zu Heusenstamm. Die meisten Angler hatten sich entlang des südlichen Ufers des Gewässers verteilt, „dort beißen die Fische heute besser“, erklärte Arnold „Arne“ Lang.

Der Pressesprecher des Vereins ist mit seinem erfahrenen Kameraden Peter Köhl am Abhang unterhalb des Clubheims geblieben. Dort sind auch ein Paar Nilgänse zu Hause und angeln sich die Reste des Futters aus einem Vogelhäuschen. Mehrere Zentner Körner stellt Lang bereit und hält so fünf Meisenarten, Kleiber und Buntspecht Im Rabenhaus, wie die Flur offiziell heißt. „Es gibt kaum noch Insekten“, erläuterte das Vorstandsmitglied sein Engagement.

Dabei bewähren sich die Sportfischer immer wieder als Naturschützer. In Abstimmung mit dem Naturschutzbund (Nabu) haben sie eine kleine Insel ersetzt, die durch den hohen Wasserstand untergegangen ist. Sie haben eine künstliche Brutinsel für den Haubentaucher gebaut und verankert. Um Schläuche auf dem Grund des Sees zu befestigten, arbeiten sie mit Hobbytauchern zusammen. Die Zuläufe transportieren Sauerstoff in das Gewässer.

Dazu unterhält der Verein eine spezielle Pumpe in einem eigenen, kleinen Gebäude: Ein Rad dreht sich, sodass die Zylinder an den „Speichen“ immer wieder nach unten rutschen und dabei Luft in die Anlage drücken. Diese Einrichtung unterhält und wartet die Gemeinschaft in Eigenregie. In weit mehr als 500 Arbeitsstunden im Jahr schneiden die Angelfreunde Hecken und Erlen am Ufer, halten die Angelplätze frei und pflegen Rebzweige am Haus. Sie säen Gras und mähen die Wiese, befreien den See von Laub, weil die Blätter sonst verfaulen würden.

Regelmäßig setzen sie 580 Kilogramm Weißfisch ein, Welse, Drosche, Rotaugen und Karpfen, die sich selbst vermehren, lehrte Lang, außerdem Forellen und Zander, die das nicht tun. Bei ihrer Sportfischer-Prüfung lernten die Angler, die Arten zu unterscheiden. Das ist wichtig, weil eine Karausche grundsätzlich zurück ins Wasser geworfen werden muss, ein Zander darf nur in die Pfanne wandern, wenn er zwischen 50 und 100 Zentimeter misst.

„Ohne uns gäbe es dieses Idyll gar nicht“, betonte der Sprecher. Mitglieder der 83-jährigen Vereinigung haben dafür gesorgt, dass drei Kieslöcher miteinander zu einem See verbunden werden. Jetzt bemüht sich der Vorstand, Nachwuchs zu gewinnen. Jugendwart Patrick Neudeck und Gewässerwart Jean Gugutzer brechen mit den 15 vorhandenen Schülern regelmäßig zum Nachtangeln auf, bei dem sie in einem Wetterschutz übernachten. Die Mädchen und Jungen sind auch in den Naturschutz und die Pflege des Geländes eingebunden.

„Für mich hat angeln etwas mit innere Ruhe zu tun“, definierte Arne Lang sein Steckenpferd. „Trotzdem stehst du auch unter Anspannung, bist ständig auf der Hut.“ Jugendliche bevorzugen elektronische Hilfen, die piepsen, wenn ein Fisch angebissen hat. Am 12. Mai lädt der ASV zum Freundschaftsangeln ein, Interessierte sind auch an jedem ersten Freitag im Montag zum offenen Vereinsabend willkommen. Dort werden Leckerein vom Handkäs’ über Forelle bis zur hessischen Worscht serviert.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.asv-obertshausen.de.