Theaterclub „Lach mal“ beschert seinem Publikum vergnügliche Stunden Tierisch vegetarisch im Restaurant Krone

Der Theaterclub „Lach mal“ stellt sein neues Stück „Wir lassen die Sau raus“ in der Metzgerei Picard vor, zu der die Räume des Restaurants Krone gehören. Nach den Sommerferien beginnen die Proben. Foto: pro

Obertshausen (pro)– Jetzt macht „Lach mal“ Ernst: „Wir lassen die Sau raus“, droht der Theaterclub, oder, „jetzt sind wir tierisch vegetarisch“. Mit dem neuen Stück feierte das Dutzend Bühnentalente bereits den 21. Geburtstag der Idee.

Und wo ließe sich die nächste „Schweinerei“ besser starten als in einer Metzgerei!

Initiator und Sprecher Thomas Zeiger lud Akteure, Sponsoren und Repräsentanten der geförderten Vereine in die Metzgerei Picard ein. Die Haus- und Hoflieferanten Andreas und Jürgen Picard empfingen ihre Gäste im Restaurant Krone, das wegen eines Pächterwechsels gerade leer steht.

Das Haus, stellte Jürgen Picard den traditionsreichen Ort vor, feiert 2019 sein 200-jährigem Bestehen. Die Fleischerei befand sich vor 110 Jahren zunächst in der heutigen Küche, daneben war ein Kinosaal. 1969 wurde das Lichtspieltheater geschlossen, ‘71 die Gaststätte verpachtet, die Familie konzentrierte sich auf die Metzgerei. Vor 25 Jahren wurden die Geschäftsräume zu einem Shop-in-Shop-Konzept mit Mittagessen und Partyservice erweitert. Die „Hausener Kleinmarkthalle“ zählt heute 45 Mitarbeiter. Mit Gaststätte, Bäcker, Obst- und Gemüsehändler sind es insgesamt rund 80 Arbeitsplätze, informierte Picard.

„Lach mal“ ging 1995 aus Böhmerwaldsingers, Theaterspielern von Maltesern und Katholische rJugend Obertshausen hervor.

Im aktuellen Stück spielen neun Darsteller plus Souffleuse, bis zu 15 Talente stehen bereit, teilte „Theaterdirektor“ Zeiger mit. Von Anbeginn dabei sind er und seine Frau Beate Zeiger, Michael Möser, Beate Thews und Angelika Lorente-Pütz. Erst kürzlich wurden sie für ihr Engagement mit der Verdienstmedaille der Stadt Obertshausen ausgezeichnet.

Seit dem Start hat „Lach mal“ rund 150 000 Euro eingespielt, jeder Cent ging an einen guten Zweck. Im vergangenen Jahr nahm der Club mit Eintrittskarten, Imbiss und Kleinspenden 11 000 Euro ein. „Das Geld bleibt in Obertshausen oder geht an Organisationen, die wir kennen“, betonte Zeiger.

Pro Abend werden 500 Brötchen-Hälften verkauft, die meisten mit Mett, wovon 50 Kilogramm benötigt werden. Dazu gehen 100 Brezeln und bis zu 100 Gebäck-stangen über die Theke. An allen vier Abenden verkaufen die Helfer 110 Flaschen Wein, 150 Flaschen Sekt und 60 Kasten Bier an die jeweils 250 bis 500 Besucher. Der Erlös geht an Rheuma-Liga, Clementinen-Kinderhospital, Hilfe für krebskranke Kinder, Kinder-Palliativdienst Hessen, die Igel-Initiative für gemeinsames Lernen und an die Clown-Doktoren. Daneben halfen die Laien-Schauspieler bei akuter Not vor Ort.

Bürgermeister Roger Winter lobte die Qualität der Inszenierungen, die weit über Obertshausen hinaus bekannt seien. Er dankte für das langjährige ehrenamtliche und selbstloses Engagement, das den Besuchern so vergnügliche Abende beschere. Derzeit stecken die Aktiven in den Leseproben, nach den Sommerferien beginnen die „heißen Proben“, teilte Zeiger mit.