Gäste aus Stadt und Politik feierten mit dem Gremium 25 Jahre Ausländerbeirat

Der Vorsitzende des Ausländerbeirats, Göksal Arslan (rechts), nahm in Dankesreden die Glückwünsche zum 25-jährigen Bestehen des Gremiums entgegen, hier mit im Bild Dr. Jens Zimmermann (MdB). Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen feierte der Ausländerbeirat der Stadt mit vielen Gästen aus Rodgau. Der Vorsitzende Göksal Arslan begrüßte die Gäste auf dem Gelände des Restaurants Wolfsschlucht. „Mein Anliegen war ein friedliches Miteinander zu schaffen, im Kreis Offenbach ist dies gut gelungen“, so Arslan.

Göksal Arslan hat die Schwierigkeiten eines Lebens in einem fremden Kulturkreis selbst miterlebt. Geboren in der Türkei lebt er seit 1974 in Rodgau. Sein Vater kam bereits 1965 als Gastarbeiter nach Deutschland, Göksal Arslan kam 1974 als 13-Jähriger nach Nieder-Roden, verstand kein deutsch, und kam sogleich in die Schule.

Heute ist er verheiratet mit seiner deutschen Gattin, hat zwei Kinder. „Ich freue mich in Deutschland meinen Lebensmittelpunkt zu haben, mein kultureller Hintergrund und meine Identität sind mir wichtig, meine beiden Kinder sind Akademiker und in beiden Sprachen aufgewachsen, es sind Menschen für Deutschland“.

Göksal Arslan betonte aber auch die Ängste: „Was mir Angst macht, wenn die Stimmung kippt, gehen jene Menschen als erste, die diesem Land eine Chance gegeben haben, wenn diese Menschen merken, hier ist meine Identität nicht gewollt, werden sie das Land verlassen.“

Die hessische Gemeindeordnung legt fest, dass in Kommunen mit mehr als 1.000 Ausländern ein entsprechendes Gremium einzurichten ist. Vor 25 Jahren stellten sich vier Listen zur Wahl, die Wahlbeteiligung unter den damals knapp 3.500 Rodgauern aus fremden Ländern lag bei 30 Prozent. Der Beirat vertritt die Interessen der ausländischen Bevölkerung in der Kommune.

Bei der nächsten Wahl des Ausländerbeirats in 2020 tritt Göksal Arslan nicht mehr an. „Wir haben genug junge Leute, denen muss man eine Chance geben“.

Aber bis dahin bleibt viel zu tun, so der Vorsitzende weiter, „wir haben unser Integrationskonzept, wie wir in den nächsten Jahren vorgehen, aktuell hat sich viel verändert durch den Zuzug der Flüchtlinge“, neue Aufgaben sind so entstanden. „Es wachsen Vorurteile und Ängste, Hass wird geschürt, auch in neuen Medien, jeder in der Gesellschaft ist gefragt um ein miteinander zu schaffen und Wege zu öffnen“.

Musikalisch unterhielt das Duo Maquam, die Musiker spielten auf Oud und Kanun (Zither und Laute) Melodien aus Regionen von Marokko über Syrien bis Persien. Klänge mit akustischem Jazz, aber auch mit klassischen Untertönen boten die Musiker dar.