Fahrplanfahren der Hobbyeisenbahner in Rodgau Faszination für die Miniaturwelten

Beim Fahrplanfahren der Hobbyeisenbahner trug Norbert Hagen ein Modul mit einer Westernstadt bei. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Zum großen Fahrplanfahren trafen sich die Aktiven des Vereins der Hobbyeisenbahner (HEB). Im Bürgerhaus Weiskirchen nutzten die Liebhaber der technikbasierten Freizeitbeschäftigung den großen Saal zum Aufbau der weit mehr als 100 Meter langen Gleismodule.

Die HEBler fuhren nicht einfach zum Spaß mit den Loks im Kreis, betonte der Vorsitzende, Horst Meier. Deshalb kam der Begriff Eisenbahnspielen nicht bei allen Hobbyeisenbahnern gut an. Vielmehr wurden Abfahrtspläne erstellt, es gab per 3-D-Konstruktionssoftware erstellte Übersichten der Gleisanlage, und die per Waggon transportierten Waren mussten pünktlich am Bestimmungsbahnhof ankommen. Jeder Transportbehälter bekam eine Wagen- und eine Frachtkarte, alles wie in der Realität. Es gab einen Fahrplan, um Kollisionen zu vermeiden. „Spielen mit Sinn“, nannte Horst Meier diese Vorgehensweise.

Liebe zum Detail

Die Bahnhöfe folgten US-amerikanischen Vorbildern, drei Bahnhöfe und zusätzlich zehn Stationen bauten die Männer auf. Bahnhofsnamen wie Chicagau waren eine Hommage an das große Vorbild im Norden der USA, kombiniert mit der Endung der Rodgauer Heimatstadt. Eine große Detailtreue zeichnete die Bauten auf den Modulen aus. Verkehrssituationen waren nachgestellt, und selbst an den Gebäuden der Verladestationen rann der Rost an den metallenen Außenwänden herunter - ebenso, wie es an den als Vorbild heran gezogenen Bahnhöfen in den USA vorkommt. Aus mehreren Industriemodulen zusammen gesetzt, ergaben sich so lange Gleisstrecken, die an Gaswerken, Häfen und Industriehaltestellen vorbei zogen.

Bald packt der Verein seine Module ein und macht sich auf den langen Weg nach Wels in Österreich zur dortigen Modellbaumesse zwischen dem 22. und 25. März. Und im nächsten Jahr wird es erneut so weit sein, dann steht für die Hobbyeisenbahner wieder die eigene große US-Convention auf dem Programm, bei dem viele hundert Besucher aus dem In- und Ausland erwartet werden. Der eine nennt es Arbeit, der andere nennt es spielen, jedenfalls ist die Faszination für die Miniaturwelten auf und neben den Gleisen ungebrochen. Das Hobby Modelleisenbahn zieht die Generationen in ihren Bann.