Fünfte Jugend-Art im Jugendhaus Dudenhofen Rap, Filme und eine Parkbank

Zur Jugend-Art 17 gehörten neben der Präsentation von Kunstwerken auch kreative Schaffenskraft durch handwerkliche Fähigkeiten. Unter der Leitung von Kunstschmiedemeister Joachim Harbut (links) gingen Lorenz Köhl (Mitte) und Giovanni Danisi ans Werk. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Die fünfte Jugend-Art im Jugendhaus Dudenhofen bot erneut Raum für die Kreativität junger Menschen. Bei der städtischen Veranstaltung der Agentur Kultur, Sport und Ehrenamt sowie der städtischen Jugendarbeit bauten die Jugendlichen nach Schulende freitags auf und setzten ihre Arbeiten ins Blickfeld.

Neun Einzelaussteller bereicherten die Ausstellung in der Freiherr-vom-Stein-Straße mit Bildern, Skulpturen, Fotografien und Film. Dazu kamen Werke, die an den weiterführenden Schulen Rodgaus (Georg-Büchner-Schule, Heinrich-Böll-Schule und Geschwister-Scholl-Schule) entstanden waren.

Zu den jungen Künstlern mit beeindruckenden Werken zählte Sarina Dadkhah (16). Die junge Frau hat ihre familiären Wurzeln im Iran und besucht die Heinrich-Böll-Schule. Sie stellte die acht Arbeiten im Foyer des Jugendhauses aus. Mit Fineliner porträtierte sie dieses Jahr ihren Freundeskreis. Zu den interessantesten Werken zählte „Gesellschaft“. Es zeigte Menschen, die von ihren Sinnen her auf die Augen beschränkt waren - ohne Mund - sie konnten keine Gefühle zeigen. Daran arbeitete Sarina Dadkhah zwei Monate.

Bei den gezeigten Werken ließen die städtischen Organisatoren den jungen Menschen freie Hand. Jeder sollte sich gemäß seiner eigenen Intuition entfalten.

Neben der Präsentation der Werke bot die Ausstellung Gelegenheit zum kreativen Prozess vor Ort. Professionell Rappen mit Rico Montero oder sich am Upcyclingprozess beteiligen, bei dem Jugendhaus-Jahrespraktikant Markus Pieper aus alten Shampooflaschen neue Produkte schuf.

Die beiden Ebenen aus Präsentation und Schaffen vor Ort betonte auch Norbert Becker, der Leiter der offenen Jugendarbeit: „Es ist auf jeden Fall beides, Kunst entsteht und Kunst kann besichtigt werden“.

Beim Kunstschmiedemeister und Bildendem Künstler Joachim Harbut schufen die Kinder und Jugendlichen eine neue Sitzbank. Schon in den Osterferien begannen die Arbeiten daran, nun soll sie dauerhaft auf der Grünfläche hinter dem Jugendhaus stehen und zum Verweilen einladen.

Gut ein Dutzend junger Menschen schufen gemeinsam ihr Werk - von Planung bis Fertigstellung. „Wir vermitteln die Techniken“, fasste Joachim Harbut die gemeinsame Arbeit zusammen. Sein „offener Raum“ stand unter dem Titel „Zauberschmiede“. Dort machten junge Menschen im Alter ab sechs Jahren erste Erfahrungen im künstlerisch-handwerklichen Bereich.

Gabriele Ziegler von der Agentur Kultur, Sport und Ehrenamt hob Arbeiten hervor von jungen Künstlern, die jenseits der Rodgauer Stadtgrenzen wirken. So hingen beeindruckende Fotoarbeiten von Jugendlichen aus Dietzenbach aus.

Aus Dietzenbach kam auch Brenda Lien ins Jugendhaus. Sie zeigte ihre Animationsfilme bereits bei der Berlinale, in Weimar bei den Filmfestspielen, in den USA und in Kanada. Zurzeit studiert sie an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach.