Werbung für Fest im Zentrum von Jügesheim In Rodgau lebt die Kerb

Bei der Rodgauer Kerb in Jügesheim ging es hoch hinaus: Svenja und Malina haben ihren Spaß im Karussell. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Unter einem blauen Himmel feierten die Jügesheimer ihre Kerb. Besonders als die Jung-Gugisheimer des JSK vier Bleche mit Kerbkuchen zum Rathausplatz chauffierten, genossen die Einwohner des mittleren Stadtteils den vergnüglichen Sonntag und griffen nach der süßen Leckerei.

„Make Kerb great again“ - mit diesem Motto warb die Jügesheimer Sängervereinigung bei der Kirchweih um mehr Leben innerhalb der Festivitäten. An der Nikolauskirche und im Zelt der Sängervereinigung feierten die Jügesheimer das alljährliche Fest. Dazu hatte erneute Ehepaar Mayer in der Kirchgasse die Pforten des Hofs geöffnet. Dort stand die Geselligkeit hoch im Kurs und in Form eines kleinen Aufklebers gab es für jeden der Besucher den Wahlspruch ans Revers: „Macht unsere Kerb wieder groß“. Damit hoben die Sänger um Dietmar Wilhelm das Gemeinschaftsgefühl hervor, frei nach dem Motto: Lasst uns gemeinsam anpacken für eine breiter aufgestellte Kerb. Die Idee hatte Dietmar Wilhelm in Münster aufgegriffen.

Viele Ideen umgesetzt

Damit Selbiges gelingt, gab es in der Vergangenheit diverse Anstrengungen. Von der Igemo kamen in früheren Jahren Anstöße, mehr Beteiligte für die Festivitäten zu finden. Vor wenigen Jahren wollte sich ein Kerbverein gründen, scheiterte aber bereits an der vorgeschriebenen Zahl der Gründungsmitglieder. „Das können nicht nur fünf Leute machen“, betonte die Igemo-Chefin Petra Seyffarth. „Wir müssen mehr Vereine ins Boot holen“. Vor wenigen Jahren wurde noch mit der Musikkapelle an die Bach gezogen und dort die Kerbpuppen in einen fahrbaren Untersatz die Rodau hinab geschippert. Auch der Kerbbaum zählte in der Vergangenheit zu den Jügesheimer Traditionen. Für die Zukunft könnte sich Dietmar Wilhelm wieder Kerbborsche vorstellen. Allerdings aus Fleisch und Blut und nicht in Form von Strohmännchen.

Gemäß der Idee des Sängervereinigungs-Vorsitzenden könnte die Giesemer Kirchweih auch ein weiteres Karussell auf dem Bürgermeister-Hermann-Sahm-Platz vertragen. Eine Schiffschaukel schwebt Dietmar Wilhelm vor. Laut Gesprächen mit den Budenbetreibern sei dies auch möglich, wäre da nicht die eine große Laterne im Weg. Diese ist allerdings Teil des Beleuchtungskonzepts der Stadt. Womöglich kann sie auch wenige Meter weiter ihren Dienst verrichten.

Traditionen bewahren

Es gab aber auch Positives zu berichten. Der alljährliche Weinumtrunk neben dem Schuhhaus Denk hat sich zu einem wesentlichen Teil der Kerb entwickelt, dort genossen zahlreiche Gäste die warme Atmosphäre in der liebevoll dekorierten Gartenlaube.  Bei den Gesprächen um die alten Traditionen flammten die Erinnerungen auf an die Fahnen der Vereine in der Kirche. So gingen erneut dieses Jahr die Gläubigen am Samstag Abend zum Gottesdienst, flankiert von den Fahnenträgern der Vereine Kolpingsfamilie, TGS, TGM, SV, AGV Sängerkranz und Sängervereinigung.

Sogar die Bombenentschärfung in Frankfurt wirkte sich auf die Jügesheimer Kerb aus. So kam Familie Grimm aus Frankfurt an ihren früheren Wohnsitz Jügesheim zurück und besuchte erstmals das Museum für Heimat- und Erdgeschichte im alten Schwesternhaus. Dort hatte Gerhard Lämmlein reichlich Fossilienfunde mitgebraucht, aus denen sich die Kinder bedienen konnten.  Die Sängervereinigung hatte befreundeten Chöre eingeladen. Aus Rodgau kam der AGV Sängerkranz 1895 Jügesheim, DaChor aus Hainhausen, die „Giesemer Trottwa-Lersche“, der Kinderchor des Gastgebers, die Sängervereinigung Sängerkranz-Polyhymnia und der Männerchor der Dudenhöfer Germanen. Zu all den Feierlichkeiten hoben die Jügesheimer zur Eröffnung am Samstag die Gläser. Bürgermeister Jürgen Hoffmann eröffnete den Reigen mit dem Trinkspruch: „Uff die Kerb“.

Viele tolle Fotos von der Kerb 2017 in Jügesheim finden Sie in unserer Bildergalerie

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