Deutscher Kinderschutzbund besteht seit 40 Jahren Rodgau: Wohlergehen der Kinder steht im Zentrum

Bei den Feierlichkeiten zu 40 Jahre Kinderschutzbund und 25 Jahre Familienberatungsstelle gab es Einblicke und Rückblicke zur geleisteten Arbeit. Von rechts: Sybille Stallmann-Beseler, 1. Vorsitzende des Ortsverbands Rodgau, Robert Flisher, 1. Vorsitzender des Ortsverbands Rödermark sowie die Ansprechpartnerinnen Susanne Jacobi-Lohr und Martina Hubert. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Der Kinderschutzbund Rodgau feierte 40 Jahre Ortsverband des Kinderschutzbundes und 25 Jahre Familienberatungsstelle mit Rödermark. Damals wie heute setzten sich die Verbände in Rodgau und Rödermark ein für das Wohl des Kindes.

In einer Feierstunde im kleinen Saal des Bürgerhauses Nieder-Roden gratulierten Vertreter des Verbandes und der Politik, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellten die Angebote der Einrichtungen vor. Die Familienberatungsstelle existiert als niedrigschwelliges Angebot in Rodgau und Rödermark. Die Beratung richtet sich an Eltern und Erziehungsberechtigte, die sich über das Thema Erziehung Gedanken machen und Rat oder Hilfe benötigen.

Niedrigschwelliges Angebot für Kinder und Eltern

234 Fälle bearbeiteten die Einrichtungen im Jahr 2016. Es gab Gespräche zu Umgangsregeln bei Trennungen sowie bei Verhaltensauffälligkeiten und innerfamiliären Krisen.

Heike Wilms begrüßte die 50 Gäste und erinnerte an das „jüngste Kind“, das Projekt „Wellcome - praktische Hilfe nach der Geburt“, das mit Hilfe der Rotarier vor fünf Jahren aus der Taufe gehoben wurde.

Schnelle Hilfe gibt es auch bei Problemen nach der Geburt

„Die Expertise ist gefragt“, fasste Carsten Müller, Sozialdezernent des Kreises, die Arbeit der Einrichtungen zusammen. „Probleme werden im Vorfeld abgefangen“. Wie wichtig die Arbeit der Einrichtungen ist zeigt die von Carsten Müller genannte Zahl von 340 Kinder, die sich zurzeit bei Pflegefamilien befinden.

DKSB bemängelt fehlende Freiräume für die Kinder

Die Rodgauer Vorsitzende Sybille Stallmann-Beseler betonte die fehlenden Freiräume für Kinder in der heutigen Zeit. „Wer wagt es heute noch, die Kinder am Feldrand spielen zu lassen“?

Es habe sich vieles verändert, mehr als jede dritte Ehe werde geschieden und Mütter gehen früh nach der Geburt zurück in den Beruf, so Stallmann-Beseler.

Bürgermeister Jürgen Hoffmann griff die Sorgen von Sybille Stallmann-Beseler auf. „Man will mehr behüten und beschützen, aus Angst“, die Medien nehmen Einfluss auf die Eltern, so der Bürgermeister in seiner Ansprache. Kinder sollen nicht verbogen werden, sondern begleitet.

Die Landesvorsitzende des Kinderschutzbundes, Verone Schöninger, zeigte sich kämpferisch für die Aufnahme der Kinderrechte in die Verfassung. „Der lange Atem unseres Verbandes kann viel bewegen“.

Kinderrechte sollen in der Verfassung verankert werden

Hilfe bietet die Familienberatung des Kinderschutzbundes in Rodgau und Rödermark bei Fragen zur Erziehung sowie partnerschaftlichen Krisen und Konflikten; auch bei Problemen mit den heranwachsenden Jugendlichen hilft die Einrichtung.  In Rodgau befindet sich die Familienberatungsstelle in der Schillerstraße 27 b, Telefon 06106 62186.