Läufer leiden unter Hitze Rodgauer 24-Stunden-Lauf bringt 117.000 Euro

Die einen rennen los, die anderen lassen es langsamer angehen. Alle Teams und Einzelläufer gehen mit einer eigenen Strategie an den Lauf für den Verein Gemeinsam mit Behinderten. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Beim Start zum 24-Stunden-Lauf hob dieses Jahr Tobias Kämmerer die Starterpistole in die Höhe. Der Radio-Moderator schickte pünktlich um 12 Uhr die 38 Mannschaften und die vier Einzelläufer auf die erste 400 Meter lange Runde. 24 Stunden später hatten alle Beteiligten Grund zum Jubeln. Für die Sportler gingen 24 Stunden der großen Anstrengungen und bei großer Hitze tagsüber zu Ende. 

Für den veranstaltenden Verein, Gemeinsam mit Behinderten, und die damit verbundene Stiftung war der Spendentopf reich gefüllt. 117.000 Euro kamen zusammen. Eine halbe Stunde vor Schluss stand der Spendenpegel bei 70.000 Euro. Dann ging es Schlag auf Schlag bis zum Endstand. Sportlich siegte die Mannschaft „OCR Obstacle Course Racing Frankfurt“ vor „Run 4 Fun“ und „Die Allerscheenste“. Die drei Mannschaften liefen 905 bzw. 882 und 866 Runden. Die meisten Spenden sammelte das „Rotary Dream Team“ mit 24.748, 70 Euro vor den JSK Rodgau Leichtathleten (3.220, 50 Euro) und dem Team „Geht so - JSK Rodgau“ mit 2.575 Euro.

24 Stunden lang drehten die Sportler bei den hohen Temperaturen tapfer ihre Runden. Wer per Spenden die Sportler anspornen wollte, war gerne gesehen. Im letzten Jahr kamen rund 130.000 Euro zusammen. Dieses Jahr war ein Betrag von mehr als 100.000 Euro im Vorfeld das erklärte Ziel gewesen. Nun wurden es 117.000 Euro.

Viele Helfer hinter den Kulissen

Damit die Läufer 24 Stunden lang ihre Runden drehen können, war eine starke Mannschaft auch hinter den Kulissen nötig. Matthias Ott, Christian Gerhard, Jessica Wanner, Miriam Seib, Oliver Bode und Martin Deiss organisierten vom EDV-Zelt aus. Zu den vielen Dutzend Helfern gehörte erneut Jürgen Pech. Als Vereinsgründer und sportlicher Leiter ist er seit 35 Jahren in zentraler Position. Der Darmstädter kam über Pfarrer Wendelin Meissner nach Jügesheim, der in Darmstadt als Kaplan tätig war, bevor er die Stelle als Pfarrer in der Sankt-Nikolaus-Gemeinde annahm. Wendelin Meissner brachte die Idee des 24-Laufs mit nach Jügesheim.

Dieses Jahr begann die Hauptarbeit von Jürgen Pech kurz vor Ostern. „Dann gehen die ersten E-Mails ein“, berichtete der Mann der ersten Stunde von seiner Schreibtischarbeit. Als der Startschuss gefallen war, schaute er nach dem Platzbedingungen, „damit wir für die Läufer ein gefahrloses Gelände bieten können“.

Wegen Regen musste in den letzten 35 Jahren der ein oder andere Lauf unterbrochen werden. All die technischen Veränderungen hat Jürgen Pech in den letzten drei Jahrzehnten mit gestaltet. Früher wurden die Rundenzahlen mit Kreide auf Schiefertafeln geschrieben. Die Läufer warfen nach jeder Runde einen Chip in einen großen Korb, den die Helfer zu jeder vollen Stunden leerten und auswerteten. So waren in der vordigitalen Zeit die Sportler auf dem neuesten Stand. Nicht ganz so lange wie Jürgen Pech, aber auch schon seit zehn Jahren, rennen die Aktiven der DLRG mit beim 24-Stunden-Lauf.

Montagsläufer zum 30. Mal dabei

Die „Montagsläufer“ gehören inzwischen fast zum Inventar des Rodgauer Kultlaufs. Sie schnürten bereits zum 30. Mal die Laufschuhe für den GmB. Die fünf Frauen und fünf Männer reihten sich ein in die Tradition, die bereits 71 Läuferinnen und Läufer teilnehmen ließ. 23.679 Runden lief die Truppe um Organisator Helmut Jung bisher für den guten Zweck. Das entspricht fast 9.500 Kilometer.

In Sachen Spenden unterwegs war erneut Lothar Mark. Der Stiftungskurator machte am frühen Samstag Nachmittag einen kurzen Abstecher zur Nachbarveranstaltung beim Opel-Test Center, das seinen 50. Geburtstag feierte. Dort stellte sich Lothar Mark kurzerhand mit Uwe Deller von der Opel-Öffentlichkeitsarbeit auf die große Bühne und warb um Spenden für GmB. So standen für den Rest des Tages Spendenboxen für GmB am Ausgang des Opel-Geländes. 350 zusätzliche Euro kamen so in den Spendentopf. Mit dem Gesamtelös des Laufes wird das Darlehen für die Behindertenwohnungen im Herzen Jügesheims abbezahlt.

Fotos vom 24-Stunden-Lauf gibt es in der großen RodgauPost-Bildergalerie