Umweltlotterie sorgt für benötigte Imkerausstattung Es summt an der Heinrich-Böll-Schule

Bienen werden an der HBS gehalten. Der Imker schenkt der Schule die beiden bisher nur geliehenen Völker. Foto: p

Rodgau/Wiesbaden (red) – Die Bienen-AG der Heinrich-Böll-Schule in Rodgau/Nieder-Roden arbeitet im wahrsten Wortsinn „am lebenden Objekt“: Mehrere Bienenvölker animieren die Schüler zur Arbeit in und mit der Natur.

Nun ermöglicht ein Lottogewinn, die bislang mühsam geliehenen Arbeitsgeräte und Schutzanzüge für das Imkern gegen eigenes Gerät zu tauschen.

An der Heinrich-Böll-Schule sind die Bienen los, und das schon seit Juni 2019. An einem Nachmittag in der Woche steht seit diesem Schuljahr unter fachkundiger Anleitung der Biologie- und MintLehrerin Katharina Hofmann die Bienen-AG auf dem Plan. Gemeinsam kümmert man sich dann um zwei Bienenvölker. Mitmachen können alle Schüler der fünften bis zehnten Klasse.

„Anhand unserer eigenen Bienen in unserem Schulgarten können wir den Kindern und Jugendlichen die Bedeutung der Insekten und den Kreislauf der Natur anschaulich und spielerisch erklären und sie zu einem verantwortlichen Umgang mit der Umwelt anleiten – und zwar besser, als dies jedes Schulbuch könnte“, freut sich Stefanie Czwalinna, Leiterin der Schulgarten-AG und Schriftführerin des Fördervereins.

Im Frühjahr bis Spätsommer werden die Beuten, in denen die Bienenvölker leben, regelmäßig gemeinsam geöffnet, die Völker kontrolliert und Behandlungen wie etwa gegen Milben durchgeführt. Im Winter stehen typische Winterarbeiten an, etwa das Vorbereiten der Rähmchen, in die die Honigbienen im nächsten Frühjahr dann ihre Honigwaben bauen, oder das Gießen und Rollen von Wachskerzen.

Was jedoch nach wie vor fehlt, ist die Grundausstattung zum Imkern. Die Bienenbeuten samt der -völker sind ebenso geliehen wie das entsprechende Zubehör.

Besonders umständlich gestaltete sich bisher das Schleudern der Waben, weil es an Mitteln für eine eigene Honigschleuder fehlte. „Wir müssen viel improvisieren, damit wir überhaupt vernünftig arbeiten können, das ist umständlich und kostet viel Zeit“, erklärt Katharina Hofmann. Daher meldete sie zusammen mit Andreas Winterhalder, dem Vorsitzenden des Schul-Fördervereins, im Juni 2019 das Imkerprojekt der Schule für den Zusatzgewinn der Umweltlotterie „Genau“ an.

Am 5. Oktober glückte der mit 5000 Euro verbundene Lottogewinn, der zur Freude aller gleich am nächsten Morgen nach Eingang der E-Mail über den Projektgewinn noch vor dem Unterricht verkündet wurde. „Die Imker-AG und die ganze HBS-Schulgemeinde bedankt sich ganz herzlich bei den Gewinnern, die unser Projekt im Kreis ausgewählt haben“, so Hofmann. Denn welche Natur- und Umweltprojekte mit dem 5.000 Euro-Zusatzgewinn gefördert werden, entscheiden die jeweiligen Wochengewinner von „Genau“. Der Verwendungszweck des Gewinns für die Heinrich-Böll-Schule ist klar: Die bislang geliehene Ausstattung soll gegen eigene Geräte, Imkerschutzjacken und Arbeitsgeräte ausgetauscht werden.

Eine Zugabe zum Gewinn gibt es durch Burkhard Hofmann, den bisherigen Leihgeber der Bienenvölker. Der kündigte an, dass die fleißige Arbeit der Schüler belohnt werden solle und die Schule die Völker nach dem Winter behalten kann.

Die jährlichen Betriebskosten wie die Behandlung gegen die gefürchtete Varroamilbe oder das gegebenenfalls notwendige Zufüttern trägt weiterhin der Förderverein.