100 Jahre Edelweiss: Hohe Auszeichnungen für die Aktiven Wanderer prägen bis heute das örtliche Vereinsleben

Hohe Auszeichnung: Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger (Mitte) und Bürgermeister Max Breitenbach (rechts) überreichten der Edelweiß-Vorsitzenden Petra Haller bei der Jubiläumsmatinee die silberne Ehrenplakette des hessischen Ministerpräsidenten. Bild: klemt

Dudenhofen – Horizonte erweitern, Gesundheit fördern und Gemeinschaft genießen. Ziele wie diese hatten schon die Gründer vor Augen, die am 1. Juli 1923 in der damaligen Gaststätte „Michelsbräu“ einen Verein aus der Taufe hoben. 100 Jahre später ist der Wanderclub Edelweiß heimgekehrt und hat mit einer akademischen Matinee im Festsaal des nunmehr „Il Capitano“ genannten Gründungslokals Jubiläum gefeiert. Gratulanten standen Schlange, manche hatten hochkarätige Auszeichnungen dabei. Etwa die Erste Kreisbeigeordnete Claudia Jäger, die mit Bürgermeister Max Breitenbach die silberne Ehrenplakette des hessischen Ministerpräsidenten an die Edelweiß-Vorsitzende Petra Haller übergab. Die Unterschrift des Bundespräsidenten trägt die Urkunde zur Pro-Musica-Plakette, die nach Worten von Gisela Schmidt, Ehrenvorsitzende des Bundes deutscher Zupfmusiker (BDZ) und selbst Dudenhöfer Musikantin, als höchste deutsche Auszeichnung für Laien-Ensembles das Edelweiß-Mandolinenorchester ehrt. Über die Igemo und deren Vorstand, dem Petra Haller angehört, entboten 13 Ortsvereine ihre Jubiläumsgrüße, und Kultur-Stadtrat Winno Sahm stellte die Wanderer in einen größeren Rahmen: Auch Goethe, Hölderlin und weitere Ikonen der Dichtkunst seinen zu ihrer Zeit große Fußgänger gewesen. Die Geschichte der Menschheit sei über weite Strecken eine der Wanderungen. Stadtverordnetenvorsteher Jürgen Kaiser habe bei Edelweiß von Anfang an dazugehört. Heute sei das Zupforchester ein prägender Faktor der Kulturlandschaft weit über Rodgau hinaus. Unter der Leitung von Jan Masuhr, der seit gut einem Jahr den Dirigentenstab führt, hatten die Instrumentalisten die Feierstunde mit Wanderliedern eröffnet und stellten im Verlauf auch ihre beachtlichen konzertanten Fähigkeiten unter Beweis. Im BDZ und im Landesverband sei das Dudenhöfer Ensemble eine tragende Säule, betonte Gisela Schmidt. Gleiches gilt laut Rathauschef Breitenbach für den gesamten Wanderclub im Rodgauer Vereinsleben. Dabei soll es laut Petra Haller und Rudi Ott, Vorsitzender des Kooperationspartners Sportfreunde Rodgau, auch bleiben: Eine Fusion stehe nicht an, unterstrichen beide. Edelweiß, so die Vorsitzende, bleibe eigenständig und unterbreite rund um das Wanderheim an der Gänsbrüh weiterhin ein eigenes Angebot. Nur gewinnen können beide Vereine aus Sicht ihrer Vorsitzenden mit gemeinsamen Offerten wie dem Adventslauf der Rodgauer Grundschulen, der bei der Premiere 2022 mehr als 600 Kinder in Bewegung gebracht hatte. Über die Heimatregion hinaus unterwegs zu sein, ist laut Rudi Ott ein Wesensmerkmal der Sportfreunde mit ihrer starken Radsport-Komponente. Für den Wanderclub, das zeigt der Blick in die Vereinschronik, war der stramme Schritt über den lokalen Tellerrand hinaus von Beginn an identitätsstiftend. In den schlimmen Jahren der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg habe das „Wegkommen“ aus dem eigenen Ort, die Überwindung von Wahrnehmungsgrenzen, der Blick in größere Städte und Landschaften eine zentrale Motivation der ersten Edelweiß-Wanderer dargestellt, betonte Max Breitenbach. Was den Gründern und einer zunehmenden Zahl von Mitgliedern auf ihren Wegen begegnete, welche Hindernisse überwunden und welche Ziele ihnen zum Trotz erreicht wurden, trugen die beiden Dudenhöfer Marco Kratz und Emma Schiller in ihrer Festrede vor. Über Facebook hat der Vorstand die beiden, die ja nicht nur flüssig reden können, sondern auch in die traditionellen Trachten passen mussten, nach Worten von Petra Haller nach längerer Suche aufgetrieben. In den sozialen Medien sieht die Vorsitzende einen Weg, wieder mehr und vor allem junge Menschen für die Mitgliedschaft zu begeistern.  
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