Qual der Wahl bei Spitzenwetter 18. Nacht der Museen in Frankfurt

Heike Eichhorn, Bernd Kracke, Philippe Pirrot, Ina Hartwig, Karl Michael Arnold, Elfriede Eckl, Matthias Wagner K vor der Benefizauktion. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – „Warst du schon Mal im Zoo?“ „Nee. Und du?“ „Auch nicht.“ Vielleicht hat sich dieser Dialog zweier Besucher vielfach und ähnlich vor dem ersten Gang in ein Kulturinstitut in der Nacht der Museen am Samstag, 6. Mai, wiederholt. Ziel erreicht: Die Angebote mit Musik, kulinarischen Spezialitäten, Sonderführungen und besonderen Aktionen lockten Neugierige in die Häuser. Neben Erstbesuchern waren auch viele Stammgäste unterwegs und freuten sich auf die speziellen Offerten.

Großer Andrang herrschte in diesem Jahr wieder bei der EY-Benefizaktion „Junge Kunst mit Zukunft“ im Foyer des Museums Angewandte Kunst (MAK). Auktionator Karl Michael Arnold brachte bewährt humorvoll und unterhaltsam 25 Werke unter den Hammer, die erste Versteigerung nahm Kulturdezernentin Ina Hartwig vor, für sie war es eine Premiere. Insgesamt wurde ein Erlös von 101 900 Euro erzielt – Rekord zur 16. Auflage dieser Auktion. Das Geld kommt den Künstlern und den Fördervereinen der teilnehmenden Institute – der Frankfurter Städelschule und der Hochschule für Gestaltung Offenbach – zugute.

Airbrush-Tattoos auf der Haut

Im MAK zog außerdem die Ausstellung „Picknick“ zahlreiche Neugierige an, für die mobile „Kitchen on the Run“ im Park interessierten sich viele. Im Museum für Kommunikation sorgte die Band „Groove Control“ im Untergeschoss für gute Stimmung, im Erdgeschoss konnten sich Besucher Airbrush-Tattoos auf die Haut sprühen und sich in einer Fotobox ablichten und am Computer mit verschiedenen Hintergründen inszenieren lassen. Der Platz vor dem Städel Museum hatte sich in eine Freiluft-Gastrozone verwandelt, in der ausgeruht und geschlemmt wurde.

Musikalisch ging es im schönen Garten der Skulpturensammlung Liebieghaus zu; Tobias Rüger stand mit seinem Saxophon ebenso auf einem Sockel wie die Bronzegruppe vis-à-vis, er allerdings konnte das Podest nach seinem zauberhaften Spiel wieder verlassen. Verlassen konnte Martin Luther die Wartburg erst 1522 wieder, zehn Monate hatte er als Junker Jörg auf Einladung von Kurfürst Friedrich des Weisen auf der Feste zugebracht. In einer Installation des Bibelhauses ist Luthers Schreibtisch zu sehen, außerdem sind Schilder mit Zitaten aufgestellt, die man nicht auf den ersten Blick mit der Bibel in Verbindung bringt.

Bembel-Kegeln

Vor dem Kuhhirtenturm unterhielt die altertümlich kostümierte „freche Gärtnersgattin“ die Besucher vor der Führung mit Klatsch und Tratsch aus ihrer Zeit, eine Freiluft-Kegelbahn in der Nähe lud zum Bembel-Kegeln ein. Klassisches bot das Ikonenmuseum an, Peter Dischkow las „Ein wehrloses Geschöpf“ von Anton Tschechow, musikalisch umrahmt mit Werken von Sergei Rachmaninow und Arno Babadschanjan, interpretiert von Alexey Pudinov.

Vor dem Zoo war es eine Stunde vor Mitternacht noch sehr lebendig: Die einen Besucher strömten ins Gesellschaftshaus zum Marché de Nuit, die anderen in den mystisch illuminierten Zoo, wurden begrüßt von einer Wolfsfigur – die war gleich am Anfang des Zoorundgangs ein beliebtes Fotoobjekt. Hinter dem Gesellschaftshaus wurde unter einem Zeltdach indische Musik aufgeführt, daneben vor dem Großen Weiher auf einer Bühne indisch getanzt. Wer vom Zoo aus noch einmal in die Museumsnacht starten wollte, konnte das mit der historischen Straßenbahn oder mit den Shuttle-Bussen. Oder eben zu Fuß bei milden Temperaturen. Weitere Fotos zur Nacht der Museen gibt es in unserer Bildergalerie.

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