Narrenschar feiert Gala-Gemeinschaftssitzung der SKG und Weisse Mützen Bunte Botschaft und gelbe Tonne

Das Frankfurter Prinzenpaar Larry I. und Nadin I. singt mit dem Publikum.

Oberrad (iz) – Ausgelassene Stimmung, bunte Kostüme, verrückte Showeinlagen – die Gala-Gemeinschaftssitzung der Sachsenhäuser Karnevalsgesellschaft (SKG) und der Weisse Mützen TKV Frankfurt war ein voller Erfolg. Durch den Abend führten Peter Ruhr (SKG), der selbst später in der Bütt stand, und Marcus Rahner von den Weisse Mützen. Es war die erste gemeinsame Sitzung in dieser Art nach langer zwangsbedingter Pause.

Das Depot in Oberrad war gut gefüllt. Den Auftakt machte Lina von der SKG mit ihrem Solo und brachte das Publikum in Karnevalsstimmung. Dann hieß es Bühne frei für das Offenbacher Prinzenpaar: Dennis I. und Jennifer I von Lederanien gaben sich die Ehre. Von der Rivalität zwischen Offenbach und Frankfurt war an diesem Abend nichts zu spüren, die lange Pause stärkte den Gedanken der Freundschaft zwischen den Städten. „Zwei Jahre war Pause, jetzt geht sie wieder los die Sause“, freute sich Jennifer I. „Gemeinsamkeit tut uns gut, denn wir haben das gleiche Karnevalsblut.“ Für die Prinzessin gab’s einen Strauß zum Abschied. „Mit Treibstoff ist du immer vorn, mit ‘ner Flasche Appelkorn“, reimte Rahner und überreichte Prinz Dennis I. das Geschenk. Die Moderatoren erhielten dafür je einen Orden, Helau und Ausmarsch.

Im Lauf des Abends zeigten alle Garden der beiden Vereine ihre Tanzeinlagen, mit viel guter Laune, Esprit und Akrobatik. Begeisterte Pfiffe und stehender Applaus waren das Resultat. Dann erklomm Peter Ruhr die Bütt und ging auf einen Streifzug durch die vergangenen zwei Jahre. Von Corona („eins ist uns geglückt, Corona haben wir nach China zurückgeschickt“) über die Bundes- bis zur Lokalpolitik („welch’ ein Desaster, doch darin haben Politiker ein Master“), um schließlich mit Stolz bei der Eintracht abzuschließen.

Pizzabäcker Fabio Gandolfo heizte die Stimmung ordentlich an, bis sie anfing zu kochen. Er wirbelte seinen Pizzateig durch die Luft und riss das Publikum von den Stühlen. Ausruhen gab es nicht, danach zog das Frankfurter Prinzenpaar mit Prinz Larry I. und Prinzessin Nadin I. ein. Die Kampagne steht dieses Jahr unter dem Motto „Frankfurts Fastnacht – schrill und fein, und sechsfarbbunt obendrein“. „Die bunte Botschaft ist uns wichtig, lebst du bunt, dann lebst du richtig“, betonte ihre Lieblichkeit Nadin. Sie bekam als Geschenk „grau-weiße Socke, dann kannste kuschlig in der Praxis hocke“. Der Ordentausch durfte nicht fehlen, dann wurde kräftig gesungen („wir singen nicht gut, aber laut“). Bei „Frau Rauscher“ waren alle mit dabei. Und sogar das Frankfurter Kinderprinzenpaar mit Prinz Mark I. und Prinzessin Laura II. kamen auf einen Besuch zur Sitzung vorbei.

Nicht jugendfrei war das, was Elvira Klüber, die alte Schachtel aus der Rhön zum Besten gab. Den eigenen Kühlschrank mit im Gepäck, erklärte sie, warum sie immer Fleischwurst dabei habe. „Die anderen Kinder haben nicht mit mir gespielt, da hat meine Mutter mir eine Fleischwurst umgehängt, damit wenigstens die Hunde mit mir spielen.“ Dann ließ Elvira Anekdoten über die Ehe mit Mann Sigfried raus. Von weißen und schwarzen Dessous war die Rede, die Wahl fiel auf das gelbe Spitzenset, mit dem sie ihren Mann verführen will. Doch dessen Kommentar dazu, als sie vor ihm herumtänzelt: „Ach stimmt, ich muss die gelbe Tonne noch rausstellen.“ Das Publikum tobte, als sie es live auf der Bühne während einer Anekdote schaffte, drei Bier hintereinander weg in einem Zug auszutrinken. „Die Frau ist der Wahnsinn“, rief eine Zuschauerin begeistert. Mit Travestie-Künstlerin Tante Gladice, Adi Guckelsberger aus Mainz und Gerald Dinis „Elvis the Voice“ ging die Sitzung noch in die späte Nacht hinein.

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