Seit 60 Jahren der Geflügelzucht verschrieben Frankfurter Bürgermedaille für Wolfgang Ahlemann

Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler und Oberbürgermeister Peter Feldmann überreichten Wolfgang Ahlemann (Mitte) für sein unermüdliches und besonderes Engagement in der Geflügelzucht die Bürgermedaille der Stadt Frankfurt. Foto: Schieder

Oberrad (ms) – Am Dienstag, 25. Juli, würdigte die Stadt Frankfurt das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement von Wolfgang Ahlemann mit der Bürgermedaille, einer Auszeichnung die höchstens fünf Mal im Jahr vergeben wird. So hatten sich im Limpurgsaal auch viele Gäste eingefunden. Darunter bisherige Medaillenträger, Oberbürgermeister Peter Feldmann, die Staatssekretärin Dr. Bernadette Weyland, der ehemalige Stadtverordnetenvorsteher Karl-Heinz Bührmann, Stadtrat Dieter Bürger und mehrere Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung.

Es sei ihm immer um das Verhältnis Natur und Tier gegangen bei seiner Leidenschaft zur Rassegeflügelzucht, sagte Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler zur Begrüßung. Ahlemann habe Verantwortung übernommen. Ehrenamtliche schenken sozusagen ihr Freizeit einer lebendigen Bürgergesellschaft. Mit der Bürgermedaille, die vor 15 Jahren geschaffen wurde, solle solches Engagement gewürdigt werden.

Handball und Hühnerzucht

Ahlemann habe sich weit über das normale Maß hinaus engagiert. Vor 60 Jahren begann er damit. Als Neunjähriger trat er dem TUS Nieder-Eschbach bei und war aktiver Handballspieler, widmete sich der Jugendarbeit und war als Trainer tätig. Alles Aufgaben, bei denen es Werte zu vermitteln galt. Im gleichen Alter begann er auch mit der Hühnerzucht. In die Fußstapfen seines Vaters, der Tauben züchtete, wollte er nicht treten. Diese Vögel waren ihm zu klein. Zur Zucht gehören Zeit, Geduld, Disziplin und Verantwortung.

Weil sich Handball und Hühnerzucht nicht vereinbaren ließen, begann er erst 1972 mit seinem Hobby. Er wurde Schriftführer und später Vorsitzender der Kleintierzüchter Nieder-Eschbach und Schwanheim sowie des Frankfurter Geflügelzuchtvereins, der im Wasserhof in Oberrad sein Heimatgelände hat und dessen Vorsitzender er seit 22 Jahren ist. Er wurde auch Vorsitzender des Kreisverbandes der Rassegeflügelzüchter Frankfurt. Die Liste seiner Ämter ließe sich beliebig fortsetzten, denn er richtete auch Ausstellungen und Geflügelschauen aus.

Zahlreiche Auszeichnungen

Auch an Auszeichnungen mangelt es Ahlemann nicht. Er ist Träger der Landesverbandsnadel des Landesverbandes Hessen-Nassau in Gold und Silber sowie Träger der Bundesnadel des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter in Gold und Silber. Siegler erzählte auch die Geschichte um die Thüringer Barthühner, die in der DDR besonders geschützt waren. Ahlemann fuhr Ende der 60er Jahre in die DDR und schmuggelte 60 Eier über die Grenze, denn die Ausfuhr war verboten. Die Reise war erfolgreich, denn 38 Küken schlüpften.

Er setzt sich stark für die Jugendarbeit in den Vereinen ein, denn nur diese garantiert ein Weiterbestehen des Vereins. Oberbürgermeister Peter Feldmann gratulierte ihm im Namen des Magistrats und ging auf die Geschichte des Frankfurter Geflügelzuchtvereins ein, in dem auch Friedrich Stoltze Mitglied war. Es gelte, die Geschichte des Vereins zu schützen. „Es ist für mich persönlich ein besonderer Tag,“ dankte der 72-jährige Wolfgang Ahlemann für die Ehrung. Gleichfalls sprach er seinen Dank aus in die Ämter für die Zusammenarbeit und seine Frau Magdalena, mit der er 50 Jahre verheiratet ist. Sie haben zwei Kinder und zwei Enkel.