Jasmin I. ist Sachsenhausens neue Brunnenkönigin Selbstbewusst ins Amt

Bei „Frau Rauscher“ im Garten: Die scheidende Brunnenkönigin Gabriele I. (links) und ihre Nachfolgerin Jasmin I. Bild: Mohr

Sachsenhausen (zmo) – Selbstbewusst und gut gelaunt, so stellte sich die neue Sachsenhäuser Brunnenkönigin Jasmin Kousha im Traditionsapfelweinlokal Dauth-Schneider vor. Dass sie sich für die kommenden Monate vorgenommen hat, den Stadtteil Sachsenhausen mit seinen vielen traditionsreichen Wirtschaften auch über die Grenzen Frankfurts hinaus bekannt zu machen, nimmt man ihr sofort ab.

Der Beruf als Freie Rednerin für Hochzeiten und Kinderwillkommensfeste passt da recht gut zu ihren repräsentativen Aufgaben. „Ich möchte einfach Spaß haben, viele neue Leute kennenlernen. Früher wollte ich oft weg aus Frankfurt, nun will ich einfach mehr Frankfurt kennenlernen. Ich freu mich wahnsinnig drauf“, sagte die designierte Königin, Jasmin I.

Ihre Vorgängerin Gabriele I., die seit 2019 aufgrund der Coronapandemie die royalen Aufgaben der Brunnen- und Kerbegesellschaft Sachsenhausen erheblich länger ausführte, machte bei der Bekanntgabe der neuen Königin einen recht entspannten Eindruck. Sie hatte in schwierigen Zeiten ihre Aufgaben mit viel Freude und Elan zu einem guten Ende gebracht.

Unvergesslich war für sie das große deutsche Königinnenfest im bayerischen Traunstein, an dem sich 260 Königinnen von Kiel bis Rosenheim beteiligten. Hinzu kamen für sie Einladungen von unterschiedlichen Vereinen, aber auch Empfänge von den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier und seinem Nachfolger Boris Rhein.

Das Brunnenfest einem Sachsenhäuser zu erklären mag manchem ein müdes Lächeln abringen, aber es gibt ja auch Neu-Sachsenhäuser, die noch nicht mit der Tradition vertraut sind: Das Fest gehört mit Abstand zu den ältesten der Stadt. Wer auch immer die historischen Daten herausgefunden hat: Im Jahr 1490 soll es eine erste urkundliche Erwähnung gegeben haben. Die vielen Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet mussten sauber gehalten werden, dafür erhob die Stadt eine Brunnenabgabe.

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Ein Brunnenschultheiß beauftragte die Reinigungsarbeiten, die dann mit einem fröhlichen Fest gefeiert wurden. Selbstverständlich werden die Brunnen heutzutage anders gereinigt als damals, aber gefeiert wird immer noch.

1953 erinnerten sich die Sachsenhäuser an diese Ereignisse und führten den verloren gegangenen Brauch mit dem heutigen Brunnenfest zu neuer Blüte. Zerstörte Brunnen wurden wieder restauriert und neu erstellt. So auch der Carolus-Brunnen der mittlerweile zum Eigentum des Vereins gehört. Sie sollen an vergangene Zeiten erinnern und zu einem sparsamen und sinnvollen Gebrauch des Wassers mahnen.

Für die echte Frankfurterin Jasmin I. beginnt nun am Sonntag, 20. August, beim Goetheturmfest der „Spaß des Lebens“. Um 15 Uhr wird sie als neue Brunnenkönigin gekürt. Dieter Breidt, Präsident der Brunnen- und Kerbegesellschaft, ist voller Zuversicht, dass sie eine gute Repräsentantin Frankfurts und Sachsenhausens sein wird.