Die Natur soll für die Menschen da bleiben Tag des Frankfurter Stadtwaldes beim Jagdklub

Werner Ebert, der ehemalige Leiter des Stadtforst Frankfurt, hielt den Festvortrag. Foto: Schieder

Sachsenhausen (ms) – Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Kreis Frankfurt hatte zum „Tag des Frankfurter Stadtwaldes“ am Samstag, 9. September, auf das Vereinsgelände des Sachsenhäuser Jagdklubs am Goetheturm eingeladen. Dort wurde der Tag gemeinsam gefeiert.

Simon Böll, der Vorsitzende des Jagdklubs, begrüßte die Gäste und versicherte, dass auch den Jägern der Stadtwald am Herzen liege und sie die SDW unterstützen wollten. Dann gaben die Bläser des Jagdklubs eine Kostprobe ihres Könnens mit dem Jägermarsch, der Hundefanfare und anderen Jagdsignalen. Die Festrede hielt Werner Ebert, der frühere Leiter des Stadtforst Frankfurt. „Es wird viel über den Wald geredet, wie über die tropischen Regenwälder, die die meisten Tierarten aufweisen, oder die Kohlenstoffverwertung, die die Atmosphäre verbessert,“ begann Ebert. Er wies darauf hin, dass auf den Rodungsflächen nichts mehr wachse. Die UNO habe inzwischen die nachhaltige Waldwirtschaft beschlossen.

Windräder gefährlich für Vögel

Die Wälder in Deutschland, erklärte Ebert, seien die produktivsten in Europa. Eine Stilllegung der Waldwirtschaft bedeute nicht Schutz, sondern Stillstand. Weiter ging er auf die Vernichtung von Waldflächen durch das Aufstellen von Windrädern ein, die auch für Vögel und Fledermäuse gefährlich seien. „Die Probleme werden immer größer,“ beklagte Ebert. Der Wald müsse als Lebensgemeinschaft erhalten bleiben und Standorte für Windräder einer kritischen Prüfung unterzogen werden.

Der Frankfurter Stadtwald habe seit dem Ende des zweiten Weltkrieges bereits 600 Hektar verloren. Seit zwei Jahren gebe es immer mehr Holzeinschläge. Er warnte vor den geplanten Radschnellwegen im Stadtwald, die drei Meter breit und asphaltiert werden sollen. Der Wald dürfe nicht weiter zerschnitten werden. „Der Wald ist für uns da und nicht für Planer,“ schloss Ebert. Zum Weiterfeiern bei vielen Gesprächen gab es dann als „Atzung“ für die Teilnehmer Leckeres vom Grill und Erbsensuppe mit Wurst sowie Getränke.