Chor Contrapunkt lässt Gäste tanzen und mitsingen Farbenfrohes Konzert

Ansteckend war die Freude, die die Sängerinnen und Sänger des Chors Contrapunkt während ihres Konzertes im Riesensaal beim Singen zeigten. Das Publikum jedenfalls hielt es schließlich nicht mehr auf den Sitzen. Foto: Hampe

Seligenstadt (red) – Ein farbenfrohes Konzert gelang dem gemischten Chor Contrapunkt im Riesensaal Seligenstadt. Dazu hatten sich die rund 60 Sängerinnen und Sänger des seit 2017 in Seligenstadt ansässigen Chores sieben hochkarätige Musiker aus der Region eingeladen, die mit ihnen den zweiten Teil des Konzerts furios bestritten.

Zu Beginn erschienen auf der Bühne die vier Stimmgruppen des Contrapunkts – jede in eigener Farbe angestrahlt – und intonierten unter der Leitung von Stefan Weilmünster ein schmissiges „Rolling in the deep“ der britischen Pop-Ikone Adele. Im Verlauf des Konzerts bekamen die Besucher dann auch den Song zu hören, dem das Konzert sein Motto verdankt: „True Colours“ von Cindy Lauper.

Chorleiter Stefan Weilmünster sang solistisch, sich selbst am Klavier begleitend, die fetzige Popnummer „Mixtape“ des „jungen Wilden“ Jamie Cullum, unterstützt zunächst vom „Background-Chor“ Contrapunkt.

Auch das folgende Stück des Police-Frontmans Sting wurde solistisch interpretiert: In einem Arrangement der Sängerin Eva Cassidy trug Sopranistin Nicole Schmiedecke zutiefst gefühlvoll die Ballade „Fields of Gold“ vor.

„Göttlich inspiriert“ klangen die zwölf jungen Sängerinnen des neu gegründeten Jugendchors „elysian voices“, die sich unter der Leitung von Julia Glotzbach in der Pause des Konzerts im Foyer des Riesen zum ersten Mal einem größeren Publikum vorstellten. Der Chor probt immer donnerstags um 18.45 Uhr in der Musikschule Seligenstadt und freut sich über weitere sangesfreudige Jugendliche.

Den musikalischen Höhepunkt des Abends bildete die mehrsätzige Gospel Suite „Rejoice“ des britischen Starkomponisten Will Todd. Die fünf Musiker der Bigband East 17 (Andreas Büschelberger am Bass, Pjotr Konczewski am Schlagzeug, Ralph Nöske an der Trompete, Bastian Fiebig am Saxophon, Stephan Schlett an der Posaune) sowie der Mainzer Klavierprofessor Christopher Miltenberger am Keyboard machten diese verswingte Gottesanbetung zu einem Ohrenschmaus nicht nur für Jazzliebhaber.

Mit dem Welthit „Don’t Give Up“ von Peter Gabriel eroberte sich das erste „adhoc-Projekt“ des Contrapunkt die Bühne. In diesem 19-köpfigen Ensemble hatten sich erstmals Sängerinnen und Sänger aus verschiedenen Chören des Kreises zusammengefunden und „adhoc“, also mehr oder minder spontan, mit einem Aufwand von drei Proben und ansonsten eigenständigem Studium das elfstimmige Chorwerk einstudiert. Unter dem Label „Contrapunkt adhoc“ werden auch weiterhin Musik- und Gesangsprojekte realisiert, bei denen sich die Ensembles nur für die Dauer des jeweiligen Projektes bilden und auch externe Sängerinnen und Sänger mitwirken können.

Mit dem Gospel-Kracher „Revelation“ von Lorraine Perry beendete der Contrapunkt schließlich das Konzert – nicht ohne sich noch einmal prominente Verstärkung zu holen: temperamentvoll und sympathisch-soulig eroberte die Seligenstädter Sängerin Rebecca Wysingle-Roth das Publikum im Sturm mit dem Erfolg, dass die inzwischen stehenden, singenden, tanzenden, klatschenden 360 Konzertgäste sie nicht ohne Zugabe gehen lassen wollten: Mit keinem Geringeren als Georg Friedrich Händel und seinem „Messias“ (in der Soul-Version von Quincy Jones) beendete der Contrapunkt diesen wahrhaft „bunten“ Abend: „Halleluja!“