KULTURFÖRDERPREIS Fortsetzung von Seite 1 Vor ihren großen Karrieren

Das Programm gestalteten Vincent Knüppe und Annika Münch selbst.

Seligenstadt – Roman Zöller, als Musiklehrer an der Einhardschule mit beiden bestens bekannt, baute sein Lob für den 24-jährigen Noch-Studenten Knüppe als Suite auf. Thema der Sätze waren Musikverein Klein-Welzheim, Musikwerkstatt Mainhausen, Schul-Bigband und Marcellinis, die Orgeln in St. Cyriakus oder Einhardbasilika und der Auftritt vor einem Millionenpublikum im ZDF-Fernsehgottesdienst aus Mainz. Zöller gab seiner Überzeugung Ausdruck, dass Knüppe der Heimat verbunden bleibt.

Seligenstadts Erster Bürger Richard Georgi gratulierte. Dann war die Reihe an den Preisträgern. Sie habe sich „wie eine Schneekönigin gefreut“, als der Anruf vom Bürgermeister kam, bekannte Annika Münch, die bei ihren Dankworten an Familienangehörige und Freundinnen, Lehrer und Mentoren mit den Tränen kämpfte. An die anwesenden Politiker appellierte sie, die lokale Kultur weiter zu fördern.

Vincent Knüppe hob den frühen Regionalkantor Thomas Gabriel hervor, der musikalisch und menschlich sein Vorbild sei. Auch er rief die Stadt dazu auf, ihren „großen Schatz“ zu erhalten, und nannte beispielhaft die renovierungsbedürftige Basilika-Orgel, für die sich ein Förderverein gegründet hat.

Ach ja, das Programm. Der berühmte Schostakowitsch-Walzer, von Münch mit ihrer elfjährigen Violinschülerin Valerie Fisher tänzerisch elegant dargeboten; ein gefühlvoller und ein virtuoser Mozart-Satz, von beiden Geehrten gemeinsam interpretiert; und ein fulminanter Liszt, von Knüppe mitreißend in die Tasten des Flügels gehämmert. Falls es denn eines Beweises bedurft hätte, da war er: Diese Auszeichnung hat die Richtigen getroffen!
mt