Großes Engagement für Streuobstwiese Dietzenbacher Schüler pflegen ihre Apfelbäume

Die Kinder untersuchen auf dem Rückweg von der Streuobstwiese einen Bach. Foto: p

Dietzenbach (red) – Im vergangenen Jahr hatten Schüler der Astrid-Lindgren-Schule mit ihrer Lehrerin und der Kolping-Naturschutzgruppe drei Apfelbäumen auf einer Streuobstwiese gepflanzt. Wie hat sich über Winter ihr Baum entwickelt? Um ihre jungen Bäume herum haben die Kinder die Erde erst einmal gelockert, von einem nahen Graben Wasser für ihren Baum geholt und zwei kleine vertrocknete Bäume ausgegraben.

Trotz der schweren Arbeit war auf dem Nachhauseweg an einem Wasser gefüllten Graben für die Kinder kein Halten mehr. Von Müdigkeit keine Spur mehr. Schuhe und Strümpfe hatten die Kinder schnell ausgezogen und ab ging es dann ins Wasser, um alles Kleingetier genau zu untersuchen. Schwer war es dann, die Kinder wieder vom Graben weg zu bekommen um mit ihnen in die Schule zurück zu gehen.

Seit den 70er Jahren haben die Naturschutzverbände und der amtliche Naturschutz Streuobstwiesen zu ihrem Thema gemacht, um diese zu erhalten. Doch das Umdenken setzt nur langsam ein. Auf einer Streuobstwiese wachsen junge und ältere Bäume neben „Baumruinen“ mit abgestorbenen Holz und tiefen Astlöchern. Wird die Obstbaumanlage weder gedüngt noch gespritzt, entwickelt sich unter den Bäumen eine Wiese mit buntblühenden Kräutern und Stauden. Die vielfältigen Strukturen der Streuobstwiese bieten unzähligen Tieren Lebensraum. Auf manchen Obstbaumwiesen konnten bis zu 3000 Wildtierarten beobachtet werden – darunter gefährdete Arten wie Wendehals und Steinkauz. Doch der große Pflegeaufwand der Bäume und der niedrige Obstpreis nach der Ernte, steht in keinem Verhältnis dazu. Das ist auch der Grund, warum viele Eigentümer ihre Äpfel hängen lassen, ihre Streuobstwiese nicht mehr pflegen und keine neuen Bäume mehr pflanzen. Doch gerade diesen Obstwiesen werden von Zoologen zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas gezählt.