Erster Stadtrat René Bacher trifft sich mit Dietzenbachern Engagement der Bürger notwendig

Im Gespräch mit dem Ersten Stadtrat René Bacher (von links) waren die Dietzenbacher Dorothee Balser, Nicole Henrich, Holger Fürst und Will Seibel.   Bild: ans

Dietzenbach – Einmal im Monat nimmt sich der Erste Stadtrat René Bacher Zeit für die Sorgen und Nöte der Dietzenbacher. Bei einer Tasse Tee oder Kaffee können sie ihm ihre Probleme schildern und Fragen stellen. So fanden sich auch Dorothee Balser, Nicole Henrich, Holger Fürst und Willi Seibel unter dem Titel „Auf eine Tasse Tee mit dem Ersten Stadtrat“ in der Eisdiele am Europaplatz ein.

Dabei brannte den Anwesenden, wie manch anderem Kreisstädter, vor allem das Thema Müll unter den Fingernägeln. „Es entsteht der Eindruck, dass auf jedem Quadratmeter der Stadt Unrat liegt“, sagte etwa Dorothee Balser. Nicole Henrich hingegen schilderte, dass sie im Industriegebiet häufig beobachte, dass die Leute bewusst mit ihren Autos anhielten, um den Verpackungsmüll von den Fast-Food-Ketten aus dem Fenster zu schmeißen.

Bacher erläuterte hierauf, dass er das Problem zwar nicht ad hoc lösen könne, dass jedoch viele Maßnahmen in Vorbereitung gebracht wurden, die jetzt umgesetzt werden könnten. Dazu zählt, wie der Erste Stadtrat deutlich machte, auch das von Balser angesprochene Problem mit den Müllkörben. Aus ihnen ziehen Vögel etwa weggeworfene Verpackungen und lassen sie neben den Behältnissen wieder fallen. Deshalb habe man sich in der Politik dazu entschieden, sie sukzessive gegen vogelsichere Exemplare auszutauschen. Darüber hinaus werde es in der Verwaltung eine Stelle geben, die sich nur um das Thema Müll kümmern soll. Der entsprechende Mitarbeiter solle vor allem die Koordination zwischen den einzelnen Fachbereichen der Stadt übernehmen, um so ein effektiveres Vorgehen hinsichtlich der Problematik zu ermöglichen, wie Bachers Schilderungen zu entnehmen war.

Dass es hingegen immer mehr Freiwillige die Hinterlassenschaften aufsammeln, begrüßte der Erste Stadtrat. Gebe es in Dietzenbach doch die ein oder andere Stelle, wie etwa entlang der Heinrich-Mann-Schule, an denen die Mitarbeiter der Städtischen Betriebe mit dem Aufräumen nicht mehr hinterher kämen. Deshalb packten dort die Anwohner mit an, wie Bacher erläuterte.

Bürgerschaftliches Engagement ist, wie sich im Laufe des Gespräches zeigte, auch bei dem Thema nötig, mit dem sich Willi Seibel in die Runde einbrachte. Er hatte unserer Zeitung entnommen, dass Taubenhäuser, die zur Minimierung der Population beitragen können, mit einer sechsstelligen Summe zu Buche schlagen. Nun interessierte Seibel, wie diese Zahl sich zusammensetzt. Das Problem hierbei sei die illegale Fütterung, schilderte René Bacher. Wenn die Tische überall gedeckt seien, brauche es in den Häusern besonderes hochwertiges Futter, um es für die Tiere attraktiv zu machen. Das sei einer der Kostenfaktoren.

Hinzukomme, dass es jemand brauche, der sich um die Stadttauben kümmere. In anderen Kommunen würden das etwa Tierschutzvereine übernehmen. Doch in Dietzenbach gebe es einen solchen Verein leider nicht. „Das, was die Ausgaben besonders in die Höhe treibt, ist jedoch die medizinische Versorgung“, verdeutlichte der Dezernent für Soziales, Kultur und Bau. Doch auch wenn derzeit keine Taubenhäuser aufgestellt werden, habe man die Herausforderung im Zusammenhang mit den Tieren im Blick.

Neben Seibel bewegte auch Holger Fürst ein in Dietzenbach populäres Thema. Ihn beschäftigt etwa die Unpünktlichkeit der S-Bahn. Früher habe es einen Bus gegeben, mit dem man zum Frankfurter Flughafen habe fahren und somit die Bahn umgehen können. Dieser sei jedoch eingestellt worden. Die Notwendigkeit einer solchen Buslinie habe man bei der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF) angesprochen, antwortete Bacher. Doch vonseiten der Gesellschaft sei kein Parallel-Verkehr zur S-Bahn gewollt. Dorothee Balser monierte hingegen, dass es viel Zeit in Anspruch nehme, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Rodgau zu kommen. Bacher sah in diesem Zusammenhang den Hopper, das On-Demand-Angebot der kvgOF, als Chance. Dieser fährt aktuell zwar nur innerhalb der Kreisstadt, soll jedoch auf lange Sicht auch Ziele außerhalb der Kommune ansteuern, erläuterte der Grünen-Politiker. „Dann kann der Hopper möglicherweise das schaffen, was die Bahn und der Bus nicht leisten können“, gab er sich zuversichtlich.

Besonders positiv ist Nicole Henrich aufgefallen, dass sich Dietzenbach insbesondere optisch gut entwickelt habe. „Es gibt mittlerweile überall Zonen, in denen ich mich wohlfühle“, teilte sie mit. Diese Bereiche wolle man sich auch weiter anschauen und ausbauen, entgegnete der Erste Stadtrat auf das Lob. Zudem wolle man auch weitere Stellen, wie etwa den Harmonie Platz in der Altstadt, im Hinblick auf Optimierungsmöglichkeiten betrachten.
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